Konzerte mit hochkarätigen Besetzungen in Barßel, Cloppenburg und Löningen
Landkreis Cloppenburg. Das 36. Musikfest Bremen unter der künstlerischen Leitung von Prof. Thomas Albert findet vom 16. August bis zum 6. September statt. Im Rahmen seiner Konzerte außerhalb der Hansestadt setzt das Festival die 2018 begonnene Zusammenarbeit mit dem Landkreis Cloppenburg fort und macht mit drei Konzerten Station in Barßel (17. August), Cloppenburg (20. August) und Löningen (3. September). Die programmatische Bandbreite reicht von Wolfgang Amadeus Mozart über Antonio Vivaldi bis zu Luigi Cherubini und Ludwig van Beethoven.
Genauere Hintergründe zur Zusammenarbeit und den damit verbundenen Konzerten erläuterten bei einem gemeinsamen Pressegespräch im Kreishaus Cloppenburg Landrat Johann Wimberg und Musikfest-Intendant Prof. Thomas Albert. Landrat Johann Wimberg eröffnete die Gesprächsrunde und erläuterte Hintergründe zur fortgesetzten Zusammenarbeit. „Das Musikfest Bremen mit seiner künstlerischen Exzellenz und internationalen Klangvielfalt bereichert wieder mit drei Konzerten im Landkreis Cloppenburg das Oldenburger Münsterland mit kultureller Spitzenklasse. Musik verbindet bekanntlich Menschen über Grenzen hinweg – und genau das macht dieses Festival auch für uns so wertvoll. Wir profitieren dabei von der Ausstrahlung des Musikfestes Bremen, als große kulturelle Marke im Norden Deutschlands. Als Landkreis ist es uns ein Anliegen, kulturelle Angebote in der Fläche zu fördern und einem breiten Publikum zugänglich zu machen“, so Landrat Johann Wimberg: „Deshalb arbeiten wir mit dem Musikfest Bremen bereits seit vielen Jahren erfolgreich zusammen, um ganz gezielt ein Kulturangebot der Spitzenklasse ins Oldenburger Münsterland zu holen. Besonders freut es mich, dass damit erneut in den drei Alten Ämtern Cloppenburg, Friesoythe und Löningen herausragende musikalische Erlebnisse geboten werden – ein starkes Zeichen für kulturelle Teilhabe und regionale Vielfalt.“
Prof. Albert bedankte sich für die erneute Zusammenarbeit und stellte danach die Konzerte im Einzelnen vor. Das erste Konzert findet am Sonntag, 17. August, um 19.30 Uhr in der Kirche Ss. Cosmas und Damian in Barßel unter dem Titel „Kosmos Mozart“ statt. „Mit diesem Programm beleuchten wir konzentriert das Schaffen des berühmten Salzburger Komponisten mit zwei Sinfonien und einem Klavierkonzert. Dafür reist das renommierte Originalklang-Ensemble Il Pomo d’Oro mit seinem Leiter Maxim Emelyanychev an. Sie haben 2023 mit einer schon jetzt vielbeachteten Gesamteinspielung aller 41 Sinfonien Mozarts begonnen, bei der sie pro Aufnahme dramaturgisch spannend eine frühe und eine späte Sinfonie einander gegenüberstellen. So auch in Barßel, wo die 11. Sinfonie des 14-jährigen Mozart auf die berühmte ‚Prager‘ Sinfonie mit ihrer leidenschaftlichen Dramatik trifft“, so Albert. Daneben erklingt das Klavierkonzert Nr. 20 d-Moll KV 466 mit seinen charakteristischen Interaktionen zwischen Solist und Orchester. Dafür wechselt Maxim Emelyanychev als ebenso exzellenter Pianist vom Dirigentenpult an die Kopie eines Walter-Hammerflügels von 1792.
Das zweite Konzert am Mittwoch, 20. August, um 19.30 in der St.-Andreas-Kirche in Cloppenburg lenkt den Blick nach Venedig auf das Schaffen von Antonio Vivaldi mit dem österreichischen Countertenor Alois Mühlbacher und dem Ensemble Pallidor unter der Leitung von Franz Farnberger. „Schon als Sopransolist bei den St. Florianer Sängerknaben war Alois Mühlbacher ein Phänomen, als nunmehr fast 30-jähriger Countertenor ist er längst europaweit gefragt. Seine stimmlichen Vorzüge sind wie geschaffen für Vivaldis 9-teilge Psalm-Vertonung ‚Nisi Dominus‘, die geradezu ein Feuerwerk aus kontrastierenden Emotionen und Stimmungen ist. In weiteren ausgewählten Arien Vivaldis aus den Opern ‚Agrippa‘ und ‚Il Farnace‘ kann Alois Mühlbacher mit seiner unverwechselbaren Stimme Affekte wie Melancholie, Hoffnung, Zorn, Sehnsucht und Verzweiflung ausdrucksvoll zur Geltung bringen. Mit einer Auswahl an virtuosen Instrumentalkonzerten komplettiert das Ensemble Pallidor diesen breitgefächerten Blick auf das Schaffen Vivaldis“, erklärte Albert.
Das dritte Konzert am Mittwoch, 3. September, um 19.30 Uhr wandelt in St. Vitus in Löningen auf den Spuren Napoleons. Als die Kirche zwischen 1809 und 1813 als bis heute größte pfeilerlose Saalkirche Deutschlands gebaut wurde, wurde die Region als Teil des Herzogtums Oldenburg von Napoleon annektiert und es entstand das Département de l’Ems superieur (Ober-Ems-Departement). „Daran erinnern der belgische Dirigent Philippe Herreweghe, der bei uns 2021 den Musikfest-Preis erhalten hat, und das Orchestre des Champs-Elysées und das Collegium Vocale Gent mit einem Programm, das der Ära Napoleons musikalisch nachspürt“, erläuterte Albert. Ludwig van Beethoven hatte seine bahnbrechende dritte Sinfonie, die „Eroica“, ursprünglich Napoleon gewidmet. 1804, nachdem sich Napoleon in Paris selbst zum Kaiser ernannt hatte, zog er diese Widmung voller Wut zurück. Beethoven selbst hielt wiederum Luigi Cherubini für den größten lebenden Komponisten. Dessen 1816 kurz nach Napoleons Verbannung entstandenes Requiem in c-Moll wurde wiederum auch 1827 bei Beethovens Beerdigung aufgeführt. „Philippe Herreweghe hat zuletzt 2017 in Löningen mit Monteverdis Marienvesper begeistert. Wenn er nun mit diesem Programm nach St. Vitus zurückkehrt, verspricht seine Sicht auf diese beiden Meisterwerke auch wieder überraschende Details, die man so bisher noch nicht gehört hat“, war sich Albert sicher.
Kurzinfo-Übersicht:
TICKETS: Karten sind beim Ticket-Service in der Glocke (Tel. 0421 / 33 66 99, Mo-Fr 12- 18 Uhr, Sa 11-14 Uhr) sowie in allen Nordwest Ticket-Vorverkaufsstellen und im Webshop unter www.musikfest-bremen.de erhältlich.
DAS MUSIKFEST BREMEN FÜR JUNGE MENSCHEN Bis 18-Ticket (nach Verfügbarkeit):
Kinder und Jugendliche bis einschließlich 18 Jahre zahlen für jede Veranstaltung 6 Euro.
Last Minute (nach Verfügbarkeit):
Schüler*innen, Studierende, Freiwilligendienstleistende und Auszubildende bis 30 Jahre erhalten ab 30 Minuten vor Konzertbeginn an der Abendkasse Tickets zum Preis von 12 Euro.
Text und Foto: LK Cloppenburg