Die Schweizer Goldbranche hat am Donnerstag Skepsis gegenüber dem Vorschlag des Swatch-Chefs geäußert, als Reaktion auf US-Zölle auf Schweizer Waren eine Abgabe auf Goldexporte in die Vereinigten Staaten einzuführen.

US-Präsident Donald Trump hatte vergangene Woche Zölle in Höhe von 39% auf importierte Schweizer Produkte verhängt, was in der Alpenrepublik, einem bedeutenden Zentrum für Goldraffination und -transit, für Schock und Bestürzung sorgte.

Die US-Zoll- und Grenzschutzbehörde erklärte anschließend, dass Washington möglicherweise Zölle auf die meistgehandelten Goldbarren in den Vereinigten Staaten erheben werde. Trump stellte jedoch am Montag klar, dass Gold nicht von den Zöllen betroffen sein werde.

Swatch-CEO Nick Hayek sagte gegenüber der Schweizer Zeitung Blick, dass Trumps Ankündigung zeige, wie schmerzhaft Zölle auf Gold für den US-Präsidenten wären.

„Jetzt ist der Zeitpunkt, in die Offensive zu gehen. Die Schweiz sollte eine Exportsteuer von 39% auf Goldbarren für die USA verhängen“, sagte Hayek der Zeitung. „Genau da müssen wir ihn treffen. Das ist seine Achillesferse.“

Der Schweizerische Verband der Edelmetallhersteller und -händler (ASFCMP) erklärte, dass Vorschläge zur besseren Ausbalancierung des bilateralen Handels grundsätzlich begrüßt würden, jedoch die langfristigen Interessen der Schweiz sorgfältig abgewogen werden müssten.

„Eine Exportsteuer auf Schweizer Gold, das für die USA bestimmt ist, würde nicht nur der Schweizer Wirtschaft schaden, sondern auch dem Ruf eines Landes, das sich stets für den freien Handel eingesetzt und diesen verteidigt hat“, sagte ASFCMP-Präsident Christoph Wild.

Das Schweizer Wirtschaftsministerium wollte sich zu dem Vorschlag nicht äußern, betonte aber, dass die Unterstützung durch Wirtschaftsvertreter grundsätzlich willkommen sei und die engen wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den USA und der Schweiz unterstreiche.

Trump rechtfertigte seinen 39%-Zoll mit dem erheblichen Handelsüberschuss der Schweiz gegenüber den Vereinigten Staaten. Ein Teil davon ist auf Goldexporte zurückzuführen.

Hayek meinte, selbst wenn eine Goldabgabe Trump nicht zum Einlenken bewege, würde sie das US-Handelsdefizit mit der Schweiz verringern.

„Wenn Trump unserem Druck nicht nachgibt, verbessern wir zumindest die Handelsbilanz mit den USA, falls die Amerikaner keine Goldbarren mehr über die Schweiz importieren“, sagte er gegenüber Blick.

Die Schweiz führt weiterhin Gespräche mit US-Vertretern mit dem Ziel, die US-Zölle zu senken.