Schon Dürer und Wagner verweilten hier
Deutschlands älteste Weinstube steht in Nürnberg
14.08.2025 – 14:49 UhrLesedauer: 2 Min.
Das „Goldene Posthorn“ (Archivbild): Erstmals wurde das Lokal im 15. Jahrhundert urkundlich erwähnt. (Quelle: IMAGO/imageBROKER/Helmut Meyer zur Cap)
Albrecht Dürer trank hier, Richard Wagner schrieb an seiner Oper – und selbst Bomben zerstörten das „Goldene Posthorn“ in Nürnberg nicht dauerhaft. Die Historie im Überblick.
Wer in der Altstadt der Frankenmetropole unterwegs ist, kommt am „Goldenen Posthorn“ kaum vorbei. Direkt neben der Sebalduskirche gelegen, gilt es als älteste Weinstube Deutschlands. Erstmals urkundlich erwähnt wurde das Lokal 1498. Da es sich bei dem Dokument um eine Verkaufsurkunde handelt, lässt sich vermuten, dass seine Wurzeln sogar noch tiefer in die Geschichte der Stadt reichen könnten.
Über Jahrhunderte hinweg war die Lokalität Treffpunkt für Künstler, Gelehrte und Kaufleute, die in der freien Reichsstadt lebten oder Station machten. Zu den berühmtesten Gästen zählen Albrecht Dürer und Hans Sachs. Auch Richard Wagner soll hier gesessen haben, als er Teile seiner Oper „Die Meistersinger von Nürnberg“ schrieb.
Das historische Gebäude, das in der Glöckleinsgasse 2 steht, fiel schließlich 1945 den Bombenangriffen auf Nürnberg zum Opfer. Viele der Kunstschätze konnten jedoch gerettet werden: darunter das Trinkglas Dürers, Spielkarten von Hans Sachs aus dem Jahr 1560, historische Glasmalereien und die originale Verkaufsurkunde.
Rund 15 Jahre später, um 1960, entstand das „Goldene Posthorn“ an gleicher Stelle neu – mit Blick auf die Sebalduskirche und in unmittelbarer Nähe zum Rathausplatz.
Heute steht das „Posthorn“ für klassische fränkische Küche und eine lange Weintradition. Auf der Speisekarte finden sich fränkische Weinsuppe, Schäufele oder Bratwürste, dazu eine Auswahl regionaler Weine. Die rustikal eingerichteten Stuben bieten Platz für Einheimische wie Touristen, die das historische Flair im Herzen der Altstadt genießen wollen.
Die Weinstube hat von Dienstag bis Sonntag zwischen 11 und 23 Uhr geöffnet. Außerdem können die Stuben für Feierlichkeiten gemietet werden.