Zwischen Gullys, Regentonnen und schattigen Plätzchen beginnt in der Dresdner Neustadt der Kampf gegen die Asiatische Tigermücke. Noch ist die Gefahr gering, doch die Population wächst schnell. Nur mithilfe der Bürger kann die Stadt noch Herr der Lage werden.

Dresden. Judith Bauer hebt einen Haufen Matsch aus einem Gully am Alaunpark, mehrere Hände voll. „Der muss dringend gereinigt werden“, sagt sie, verzieht dabei aber keine Miene. Die 49-Jährige ist Biologin bei der Schädlingsbekämpfungsfirma Allround Pest Control (APC) und dort Teil des Tigermücken-Managements. In dieser Funktion wühlt sie öfter in den Abflüssen verschiedener Städte. Das Ziel dabei: Die Bekämpfung der Asiatischen Tigermücke, die sich nun auch in Dresden breit macht.

Harmlos kommt das Insekt daher: Drei bis acht Millimeter groß und schwarz-weiß gestreift trägt es den Spitznamen „fliegendes Zebra“. Hinter der unscheinbaren Fassade versteckt sich tückisches: Ursprünglich aus Südostasien stammend, können die Blutsauger gefährliche Krankheitserreger, wie Dengue-, Chikungunya-, Zika- oder West-Nil-Viren übertragen.

Risiko für gefährliche Krankheiten noch „sehr, sehr gering“

Bisher sind deutschlandweit noch keine Infektionen bekannt. Auch in Dresden sei die Gefahr „sehr, sehr gering“, sagt Angeline Ernst, die Abteilungsleiterin des Hygienischen Dienstes im Dresdner Gesundheitsamt. Bisher seien acht solcher Blutsauger in der Stadt festgestellt worden – ausschließlich an drei Orten in der Äußeren Neustadt.