Die neuen Gastrostände

Zwischen dampfenden Crêpesplatten, duftendem Spundekäs und kühlem Riesling-Eis herrscht am Stand von Klaus Doesseler reges Treiben. Hier ist alles ein bisschen Hessen – und doch anders. „Die Hessenburger läuft super, die hessischen Tapas auch“, sagt Doesseler, während er Tabletts mit Vesperplatten an wartende Gäste weitergibt. Die Preise bleiben bewusst moderat: Käsewürfel mit Oliven für fünf Euro, hessische Antipasti für 15 Euro. „Es muss über die Masse gehen, nicht über den hohen Preis“, betont er.

Bekannt ist der Stand seit Jahren für seine Crêpes. Doch hier endet die Fantasie nicht bei Zimt und Zucker. Wer mag, kombiniert frei – von Honig mit Feta und Walnüssen bis zu Amaretto mit Apfelmus. Manchmal wird’s exotisch: „Gestern hatten wir Nutella mit Mozzarella, da gab es erst leichte Weigerungshaltung – aber der Kunde ist König.“ und wer dem den Kranz aufsetzen möchte, verlangt obendrauf süßen Senf!

Ganz neu im Programm: Frozen Riesling. Ein eisgekühlter Weißwein, der sich besonders bei amerikanischen Gästen großer Beliebtheit erfreut. „Das ist ein Test, aber bisher hat es allen geschmeckt“, sagt Doesseler und reicht einen Probierbecher über die Theke.

Neue Gesichter und frische Ideen
Neben Stand 65 und Stand 8 bereichern weitere Neuzugänge das kulinarische Bild:
Stand 110 (Gläckner Eventgastronomie): Flammkuchen in klassischen und modernen Varianten.
Stand 80 (Spreuer): Grillspieße mit unterschiedlichen Fleischsorten und hausgemachten Marinaden.
Stand 2 („Die nackte Schokobeere“): Erdbeeren, frisch getaucht in knackige Schokolade.

Käsevielfalt und Weinideen

Ganz neu auf der Weinwoche ist auch die Kooperation Hofköche & Käsereich. Das Konzept: zwei eigenständige Betriebe unter einem Dach, die Käse in allen Variationen mit warmen Gerichten kombinieren.

Das Käsereich bringt rund 40 Sorten holländischen Käse mit – vom klassischen Gouda über Kreuzkümmelvarianten bis hin zum „Charlie“, einem milden Bergkäse, der nach dem Sohn einer Mitinhaberin benannt ist. Dazu kommen Spezialitäten wie Ziegenkäse mit Trüffel oder würzige Kräuterkäse. „Unser Favorit zu Riesling ist der Charlie“, verrät die Betreiberin, „weil er den Wein nicht überdeckt, sondern unterstützt.“

Für Unentschlossene …

Die Hofköche ergänzen mit herzhaften Gerichten wie einem Hotdog im Brezel-Brioche mit Bio-Hühnchenwürstchen und Grüner-Soße, hessischen Frühlingsrollen mit Kohl, Chutney, Quiche mit Salat oder Blechkartoffeln mit dreierlei Dips. Das kulinarische Angebot ist spürbar auf Weinbegleitung abgestimmt – bis hin zu einem Riesling-Hinkelschirr mit Reis. Für Unentschlossene gibt es eine Sharing-Platte für 23 Euro, auf der Highlights aus der Küche kombiniert werden.

Nachhaltigkeit ist hier kein Marketing-Schlagwort, sondern Standard: Geschirr aus Zuckerrohr, lokale Lieferanten, Bio-Fleisch. „Nicht alles ist zertifiziert, aber wir arbeiten nach den Prinzipien“, sagt Christoph Holderrieth von den Hofköchen. Und das Beste zum Schluss… Wer die Augen offenhält bekommt bei den Hofköchen in der Mittagszeit auf bestimmte Gerichte einen deutlichen Preisnachlass: Happy Hour eben.

Warum die Neuen wichtig sind

Die Weinwoche lebt nicht nur von Tradition, sondern auch von Experimenten. Die neuen Stände bringen zusätzliche Geschmacksrichtungen, ungewöhnliche Produktideen und ein anderes Erzähltempo in die Laufwege zwischen Rathaus und Stadtschloss. Ob man nun einen heißen Hessenburger in der Hand hält, an einer Scheibe „Charlie“ knabbert oder zum ersten Mal ein Weineis probiert – es ist auch diese Mischung aus Vertrautem und Neuem, die den Reiz des Festes ausmacht.

Hessen-Burger ©2025 LH Wiesbaden

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Die Internetseite der Rheingauer Weinwochen finden Sie unter www.wiesbaden.de.