Nürnberg – Traurige Nachricht aus dem Tiergarten. Vor einer Woche bekam das Asiatische Löwen-Paar Nachwuchs. Wie viele Babys geboren wurden, war noch unklar. Doch jetzt die schreckliche Entdeckung: Die Tierkinder leben nicht mehr. Wahrscheinlich hat die Mutter ihren Nachwuchs gefressen.
Am 7. August brachte Löwin Aarany im Tiergarten Nürnberg (Bayern) eines oder mehrere Babys von ihrem Partner Kiron zur Welt. Die ersten Tage ging offenbar alles gut. Eine Kamera in der Wurfbox des Raubtierhauses zeichnete ein Jungtier auf. Tierpfleger glaubten, die Geräusche von mehreren Babys zu hören. Die Löwen-Familie wurde in dieser Zeit von Besuchern abgeschirmt, um den Nachwuchs in Ruhe aufziehen zu können.
Seit Montag (11. August) war leider kein Jungtier mehr auf der Kamera zu sehen, kein Geräusch mehr zu hören. Die Elterntiere verhielten sich ruhig. Die Tierpfleger kontrollierten Gänge und Gehege, konnten kein Jungtier finden und auch keine Überreste. Der Tiergarten geht davon aus, dass ein Elternteil, vermutlich Aarany selbst, den Nachwuchs aufgefressen hat.
Jungtier eventuell krank
Erst vor Kurzem war der Tiergarten in die Schlagzeilen geraten, weil er wegen Überpopulation 12 gesunde Paviane erschießen ließ. Dass Löwen ihre Jungtiere auffressen, ist laut Tiergarten nicht ungewöhnlich. Oft passiere es, wenn die Mutter unerfahren sei oder sie die Überlebenschancen der Jungtiere als gering einschätze.
Aarany hatte 2023 schon Nachwuchs, fraß damals bis auf eines alle Kleinen auf. Wenige Monate später bekam sie Babys, die sie erfolgreich aufzog. Warum der Nachwuchs dieses Mal gefressen wurde, kann nicht untersucht werden. Es gibt keine Überreste.
Asiatische Löwen „stark gefährdet“
Seit heute können Besucher wieder ins Raubtierhaus und die seltenen Löwen beobachten. Sie gelten laut Weltnaturschutzunion IUCN als „stark gefährdet“. Etwa 630 Tiere leben im Gir-Nationalpark (Indien), 130 Tiere in 41 Zoos. Sollten die Tiere im Nationalpark zum Beispiel durch einen Waldbrand sterben, wollen die Zoos die Arterhaltung sichern.