(lukra) Diese Premiere hatte für einige Resonanz gesorgt: Mitte Juni waren in Derendorf die sogenannten Ladebordsteine der Stadtwerke Düsseldorf für E-Autos an den Start gegangen. Gleichzeitig gab es direkt zahlreiche Fragen: Was passiert bei Regen – oder sind Schmutz und Hundekot ein Thema? Nach 60 Tagen Praxistest kann offenbar Entwarnung gegeben werden. „Aufgrund der positiven Erfahrungen“ haben sich die Stadtwerke dazu entschieden, Ladebordsteine an weiteren Standorten zu installieren, heißt es.

Um sie zu sehen, muss man schon genau hinschauen: Sie sind so klein, dass sie auch dort Lademöglichkeiten für E-Autos bieten, wo zu wenig Platz für eine Ladesäule wäre. Das ist eine Premiere in Deutschland, umgesetzt wurde das Projekt von Rheinmetall. Nach dem Auftakt an der Metrostraße wurde jetzt der zweite Standort eingeweiht. „Wir freuen uns, nun auch in Flingern die innovativen Ladebordsteine präsentieren zu können“, sagt Klaus Schüßler, Leiter E-Mobilität bei den Stadtwerken Düsseldorf. „Wir planen noch in diesem Jahr zwei weitere Standorte: am Graf-Adolf-Platz 14 und an der Elberfelder Straße 2-6.“ Bis Ende 2025 sollen damit insgesamt 23 E-Ladepunkte in Form von Ladebordsteinen in Düsseldorf angeboten werden.

Oberbürgermeister Stephan Keller betont, dass Düsseldorf mittlerweile über einen Mix aus Lademöglichkeiten und mehr als 1500 öffentlichen Ladepunkten verfüge. Insgesamt gab es zwischen Anfang Juni 2025 und Ende Juli 2025 an den sechs Stationen der Ladebordsteine an der Derendorfer Allee mehr als 500 Ladevorgänge. „Auch bei Ladesäulen ist der Standort entscheidend für eine erfolgreiche Nutzung durch E-Auto-Fahrer. Aufgrund des begrenzten Platzangebotes war es jedoch nicht immer möglich, Ladesäulen auch am bevorzugten Wunschstandort zu genehmigen. Mit den Ladebordsteinen eröffnen sich nun neue Möglichkeiten, den knappen öffentlichen Raum optimal zu nutzen und das Ladenetz in Düsseldorf weiterhin erfolgreich auszubauen“, sagt Mobilitäts- und Umweltdezernent Jochen Kral.

Die Funktionsquote liege bei mehr als 99 Prozent. Auch Falschparker seien nur selten ein Thema, denn die Parkflächen an den Ladebordsteinen seien mit großen Piktogrammen auf dem Asphalt deutlich gekennzeichnet. „Vor dem professionellen Einsatz der Ladebordsteine haben wir die Prototypen auf unserem Betriebshof ein Jahr lang umfassenden Stress-Tests unterzogen“, sagt Klaus Schüßler. „So sieht Mobilität von morgen aus“, sagt Berthold Franz, Senior Vice President bei Rheinmetall. „Unsichtbar integriert und für alle zugänglich.“