Die ehemalige Feuerwache am Flughafen Tempelhof wird ab Freitagabend für zwei Monate zu einer neuen Clublocation, feierlich eröffnet mit Performances und Konzerten. An dem historischen Ort am Tempelhofer Damm 45 soll ein Modellprojekt zur kulturellen Nutzung entstehen, wie der gemeinnützige Verein Torhaus Berlin mitteilte. Er ist in einem ehemaligen Pförtnerhaus auf dem Flughafengelände ansässig ist, das die Amerikaner in den 1960er Jahren errichten ließen.

Das Projekt ist Teil der Modellflächenreihe im Rahmen des Kulturmodernisierungsprogramms der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt. Es wird von der Behörde und der Lotto-Stiftung Berlin gefördert.

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Mit der Berliner Clubcomission hatte Torhaus Berlin einen Open Call veröffentlicht, bei dem sich 216 Musikkollektive beworben haben. Die Gewinnerkollektive Fiestuki, Treason, Vuulva Power & BerlanAllee Studio, Cassette Heads Sessions, Milk Me und Cura x Muster gestalten in den kommenden Wochen sechs Clubnächte.

Auch tagsüber sollen Veranstaltungen mit Schnittstellen von Clubkultur, Kunst und Bewegung wie etwa Workshops oder Diskussionsformate stattfinden. Parallel dazu präsentieren Berliner und internationale Künstlerinnen und Künstler Arbeiten, die sich mit Fragen von Gemeinschaft, Klima, Umnutzung und mit dem Retten und Gerettet Werden auseinandersetzen. Gezeigt werden Arbeiten von Ulrich Formann, Bahar Kaygusuz, Hauck Plümpe, Kollektiv Hotel Regina, Emma Mende, Bela Brillowska und Carolin Ruggaber.

Die alten Feuerwache des Flughafens Tempelhof, die nun zur Clublocation wird.

© Alexander Conrad

In Zeiten zunehmender Flächenknappheit und konkurrierender Nutzungsansprüche sei es wichtiger denn je, gemeinschaftlich organisierte Kulturprojekte und Synergien zwischen Akteurinnen und Akteuren der Freien Szene zu fördern, teilte Kultursenatorin Sarah Wedl-Wilson mit. „Das Modellprojekt ,Alte Feuerwache’ im ehemaligen Flughafen Tempelhof steht exemplarisch für einen niedrigschwelligen Zugang zu landeseigenen Flächen und für klare Rahmenbedingungen, die eine verantwortungsvolle Nutzung ebenso wie kulturelle Teilhabe über verschiedene Zielgruppen hinweg ermöglichen“, sagte sie.

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Der Verein Torhaus verstehe die kommenden zwei Monate als offenes Experiment und gemeinsamen Lernprozess, um herauszufinden, wie Räume für Kultur nicht nur temporär entstehen, sondern auch längerfristig zur Verfügung gestellt werden könnten – „gerade hier, im größten öffentlichen Gebäude Berlins.“