Unter der Regie des neuen Trainers Luc Holtz absolvierte der deutsche Drittligist zwei Spiele binnen 24 Stunden. Bereits am Vortag waren die „Buwe“ am Ball, siegten im Achtelfinale um den badischen Verbandspokal ungefährdet mit 7:1 beim Verbandsligisten SpVgg Neckarelz. Gleich fünfmal netzte Terrence Boyd. Bei Holtz-Vorgänger Dominik Glawogger saß die Waldhof-Offensivkraft noch auf der Tribüne. In den Überlegungen des Luxemburgers spielt er hingegen eine zentrale Rolle – kam am Donnerstagabend gegen den Welt-Klub aus dem Golfstaat allerdings nicht zum Einsatz. Bei Al-Hilal startete Darwin Núñez, der vom FC Liverpool zur Inzaghi-Truppe wechselte.

Frühe Mannheimer Führung

In der ersten Spielsequenz präsentierte sich der Rekordmeister aus Saudi-Arabien frischer als noch vor einer Woche gegen die TSG Balingen, wirkte aber defensiv anfällig. Für den ersten Aufreger sorgten dann auch die Mannheimer. Aus kurzer Distanz scheiterte Felix Lohkemper allerdings an Bono (3. Minute). Die Deutschen setzten nach. Wiederum verteidigten die Saudis zu sorglos. Sascha Völke passte präzise auf Kennedy Okpala, der aus drei Metern das Spielgerät über die Linie bugsierte (6.). Der Waldhof blieb am Drücker, drängte auf den zweiten Treffer.

Auf der Gegenseite passierte in der Anfangsphase wenig. Mannheim brachte weiter das stabilere System auf den Platz, war präsenter in den Zweikämpfen und handlungsschneller. Etwas überraschend: das 1:1. Theo Hernandez zimmerte die Kugel aus knapp 20 Metern in den Winkel. Ein echter Gamechanger. Die „Blauen“ generierten nun die größeren Spielanteile und die besseren Chancen. Mannheim beschränkte sich en gros auf seine defensiven Aufgaben, bot offensiv nur noch wenig an. Pech, dass ein Cancelo-Schuss von der Strafraumgrenze noch unhaltbar für Waldhof-Keeper Thijmen Nijhuis abgefälscht wurde  (24.). Die 2:1-Führung für den saudi-arabischen Rekordmeister war nicht unverdient. Dieser erhöhte in der 34. Minute auf 3:1: Neuzugang Núñez verarbeitete eine Malcom-Vorlage konsequent.

Michel verkürzt

Diego Michel verkürzte für den deutschen Ex-Erstligisten nach einem Bono-Patzer  (38.). Al-Hilal wackelte, brachte den 3:2-Vorsprung aber in die Pause. „Es war eine richtig gute Leistung von uns“, sagte der neue Waldhof-Coach zufrieden, „das Spiel kann auch 5:5 ausgehen.“ Auch im zweiten Durchgang präsentierten sich die Quadratestädter als adäquater Spielpartner für die Saudis. Okpala hatte die Riesenchance zum Ausgleich, verfehlte den Bono-Kasten aber knapp (48.).

Viele Chancen, keine Tore

Es war ein mutiger Auftritt der „Buwe“, welche nach dem Seitenwechsel frischer wirkten. Bono leistete sich den nächsten Patzer – Malte Karbstein kam aber nicht mehr an den Ball (53.). Pech für Al-Hilal: Nijhuis lenkte einen Neves-Freistoß mit den Fingerspitzen noch über die Querlatte (56.). Die nächste Möglichkeit ließ wieder Mannheim liegen, Lohkemper war vor Bono einen Ticken zu ungenau (60.). Überragend parierte Nijhuis zweimal gegen Núñez (66., 72.), hielt den Traditionsverein vom Waldhof im Spiel. Viel mehr passierte nicht mehr, auch weil Simone Inzaghi durchwechselte. Es blieb schließlich beim 3:2 für den Hauptstadt-Klub aus Riad. „Mit fünf tollen Toren“, fand Holtz.