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Diesen Forschern aus Essen gelang eine hoffnungsvolle Entdeckung bei der Bekämpfung von Krebs. © UDE/UK Essen
Bisher galt aggressiver Nierenkrebs als schwer behandelbar. NRW-Forscher haben jetzt eine entscheidende Schwachstelle entdeckt.
Essen – Forschende der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen in NRW haben eine neue Schwachstelle einer aggressiven Tumorart mit einer sogenannten BAP1-Mutation gefunden. Diese Tumoren stehen im Zusammenhang mit Krebsarten wie Nierenkrebs.
Hoffnung für Krebspatienten: NRW-Forscher entdecken Krebs-Killer
Die gute Nachricht: Die Forschenden aus NRW – Dr. Samuel Peña-Llopis und Dr. Silvia Vega-Rubin-de-Celis – zeigen auch einen möglichen Behandlungsansatz mit bereits verwendeten Wirkstoffen auf.
Was ist das Problem bei BAP1-Mutationen? Das Gen BAP1 wirkt eigentlich wie ein natürlicher Schutzschild in unseren Zellen. Es hilft, Schäden zu reparieren und verhindert, dass sich unsere Zellen unkontrolliert teilen. Wenn dieses Gen beschädigt ist oder fehlt, kann das dazu führen, dass besonders aggressive Krebszellen entstehen.
Westdeutsches Tumorzentrum der Universität Duisburg/Essen
Über 400 Experten aus knapp 40 Kliniken arbeiten hier zusammen. Das WTZ gilt als eines der führenden Krebszentren Deutschlands.
Die Fakten im Überblick:
– 14 interdisziplinäre Behandlungsprogramme – maßgeschneiderte Therapien für jeden Patienten
– Bundesweite Anerkennung: Seit 2020 einer von nur 6 NCT-Standorten in Deutschland
– Forschung trifft Praxis: Jedes Behandlungsprogramm hat ein eigenes Forschungsteam
– POP-Programm: Tumorproben werden nach Biomarkern durchsucht für zielgerichtete Medikamente
Starke Partnerschaften:
Das Cancer Research Center Cologne Essen (CCCE) verbindet seit 2018 die Spitzenzentren Essen und Köln. Gefördert vom NRW-Ministerium für Kultur und Wissenschaft.
Besonderheit:
Translationale Forschung – Neueste Erkenntnisse kommen schnellstmöglich beim Patienten an. Internationale Zusammenarbeit mit Forschungsgruppen weltweit.
Das Ziel: Aus Forschung wird Heilung – direkt am Patientenbett.
Quelle: Universität Duisburg/Essen
NRW-Wissenschaftler bringen neuen Ansatz zur Behandlung
Wie hilft der neue Ansatz aus NRW? Die Forschenden kombinieren bei ihrem Behandlungsansatz zwei verschiedene Wirkstoffe: Während der eine Wirkstoff das krebsauslösende Gen hemmt, bringt der andere Wirkstoff die Zellreinigung in Gang. In ersten Laborversuchen konnten bereits vielversprechende Effekte erzielt werden.
Schon bald anwendbar? Die Medikamentenkombination ist bereits patentiert – jetzt arbeiten die NRW-Forscher an der Weiterentwicklung für den Einsatz in klinischen Studien. Ziel ist es, die Therapie möglichst bald für Patienten und Patientinnen nutzbar zu machen. von Lena Steege