Eine Erzieherin spielt in einer Kita mit einem Kind.

Stand: 14.08.2025 18:25 Uhr

Für einen Oma-Opa-Hilfsdienst sucht die Stadt Winsen an der Luhe Seniorinnen und Senioren, die einspringen, wenn es in einer Familie Betreuungsengpässe gibt. Das Angebot soll Eltern von Kita-Kindern entlasten.

Das Projekt des Familienbüros der Stadt Winsen (Landkreis Harburg) richtet sich an Familien, die gelegentlich eine Betreuung für ihre Kinder benötigen. Laut der Initiatorin Janine Herzberger soll es vor allem bei spontan auftretenden Betreuungsproblemen eine Hilfe sein. „Die ursprüngliche Idee war, aufgrund der nicht ganz so verlässlichen Kinderbetreuung in Winsen eine Möglichkeit zu schaffen, dass die Familien in besonderen Notfällen kurzfristig auf eine Betreuung zurückgreifen können, die ehrenamtlich ist“, sagt Herzberger, die selbst Mutter von drei Kindern ist. Wenn zum Beispiel keine Großeltern in der Nähe wohnen, morgens aber mitgeteilt wird, dass die Kita-Gruppe geschlossen ist, könne der Oma-Opa-Hilfsdienst angefragt werden. Dann wird laut Herzberger versucht, eine Betreuungsperson zu finden.

Wunschoma Annina Paulus ist mit den Kindern, die sie betreut, unterwegs.

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Fast täglich betreut Annina Paulus Kinder als Wunsch-Oma. Die Greifswalderin ist meist da, wenn die Eltern keine Zeit haben.

Umgang mit kleinen Kindern erfordert Fitness

Wer sich als hilfreiche Oma oder hilfreicher Opa betätigen will, muss laut Herzberger ein polizeiliches Führungszeugnis vorlegen und den Kurs „Erste Hilfe am Kind“ absolvieren, den das Familienbüro im September anbietet. Außerdem sollten die Ersatzgroßeltern Spaß an der Arbeit mit Kindern haben und fit genug sein, sagt Herzberger – da es um die Betreuung von Kindern im Alter von einem Jahr bis sechs Jahre gehe. Eventuell werde das Angebot später noch auf ältere Kinder ausgeweitet, heißt es. Den Seniorinnen und Senioren wird nach Angaben der Stadt Fahrgeld gezahlt. Auch für Verpflegung am Einsatzort wird demnach gesorgt und bei Dunkelheit werden die Ersatz-Omas und -Opas nach dem Einsatz nach Hause gefahren.

Hilfsdienst soll im Herbst starten

Nicht nur die Familien profitieren laut Herzberg von dem Oma-Opa-Hilfsdienst. Die Seniorinnen und Senioren bekämen Familienanschluss – „und wir haben ja auch so die leise Hoffnung, dass sich daraus dann vielleicht auch langfristig Freundschaften entwickeln“, sagt die Initiatoren. Derzeit werden Seniorinnen und Senioren für den Hilfsdienst gesucht. Interessierte sind am 19. August ab 16 Uhr zu einer Informationsveranstaltung im LuheTreff in Winsen eingeladen. Im Herbst soll das Angebot laut Stadt beginnen.

Frau mit Kleinkind auf dem Arm

Sie kümmern sich um die Kinder, wenn ihre Eltern als Feuerwehrleute zum Einsatz müssen. In Talge übernehmen die „Alarm-Nannys“.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Regional Lüneburg | 14.08.2025 | 15:00 Uhr