Wuppertal. 450 Telefonkarten, Godzilla und sogar Süßwaren-Pannen: Auf Kleinanzeigen bieten Wuppertaler die seltsamsten Dinge feil. Ein Streifzug durch kuriose Fundstücke der Stadt.

Ein BMW-Couchtisch, 450 Telefonkarten aus längst vergangenen Zeiten und sogar missratene Haribo-Gummibärchen: Wuppertaler scheinen ein besonderes Talent dafür zu haben, seltsame Dinge zu Geld zu machen. Ein Blick in die Kleinanzeigen der Bergischen Metropole offenbart Kuriositäten, die man anderswo manchmal vergeblich sucht.

„Es fließt natürlich auch ein bisschen eigener Geschmack ein, ab wann etwas als kurios gilt“, räumt Fiona Kleinert, Sprecherin des Portals Kleinanzeigen, ein. Doch was teilweise in Wuppertal angeboten wird, dürfte als kurios durchgehen.

„Unikat“: BMW-Couchtisch für 155 Euro

Da ist zum Beispiel der BMW-Couchtisch. „Das Unikat“, wie der Wuppertaler Verkäufer schreibt. Vier BMW-Felgen, Platte drüber –und fertig ist die Abstellmöglichkeit. 155 Euro Verhandlungsbasis – nach 350 Euro zu Beginn.

Ähnlich kurios: das „große alte Kirmespferd“. Eine Holzfigur aus vergangenen Karussell-Zeiten sucht ein neues Zuhause. Vintage, antik, und vermutlich der Traum vieler Kinder. Ein Preis steht nicht dabei. Aber Vorsicht: „Keine Garantie oder Rücknahme“, heißt es in der Beschreibung.

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Sammler-Schätze aus der Vergangenheit – Godzilla für 2499 Euro

Besonders die Sammler kommen in Wuppertal auf ihre Kosten. Da bietet jemand 450 Telefonkarten an – ein »Konvolut« aus Zeiten, als man noch in öffentlichen Telefonzellen telefonierte statt mit Smartphones. Für Nostalgiker ein Schatz, für U30-Jährige rätselhaft.

Ein Eimer aus Blech für 75 Euro Verhandlungsbasis als Sammlerobjekt? Den bietet ein Wuppertaler Verkäufer aus Langerfeld-Beyenburg an. Der L.C.-Oetker-Blecheimer stammt aus den 40er-Jahren: »Absolute Rarität«, verspricht der Verkäufer.

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Aus Alt mach Geld: Wuppertaler verkaufen die kuriosesten Sammlerobjekte auf Kleinanzeigen. (Symbolbild)
© Kleinanzeigen / Pierre Du Bois | Kleinanzeigen / Pierre Du Bois

Noch spezieller: eine Kaiyodo Godzilla-Figur im Maßstab 1:80. „Diese Figur ist nicht mehr im regulären Handel erhältlich“, schreibt der Verkäufer. Für Fans des japanischen Riesenmonsters ein Muss, für alle anderen ein Spielzeugdrache mit (hohem) Preisschild: 2499 Euro will der Wuppertaler für die Figur haben.

Süße Pannen werden in Wuppertal zu Geld

Den Vogel abgeschossen hat ein Wuppertaler mit einer „Haribo-Fehlproduktion“. Was in der Fabrik schief gelaufen ist, wird hier zum Sammlerobjekt erklärt. Missratene Gummibärchen als Investment für 50 Euro – darauf muss man erst einmal kommen.

Ergänzt wird das Kuriositätenkabinett durch eine James Dean-Büste. Der Hollywood-Rebell aus Stein oder Gips, als „Deko-Figur Skulptur Statue“ beworben. Wer seinen Wohnzimmertisch nicht mit einem BMW, sondern mit einem toten Filmstar schmücken möchte, wird hier fündig – für 100 Euro Verhandlungsbasis.

Die kuriosen Kleinanzeigen-Angebote in Wuppertal

Wuppertal – eine Stadt der Sammler und Bastler

Was sagt das über Wuppertal? Die Bergische Metropole scheint eine Stadt der Sammler und Bastler zu sein. Mit Menschen, die aus allem versuchen, etwas machen. BMW-Felgen werden zu Möbeln, Industrieabfall zu Antiquitäten, Produktionsfehler zu Raritäten.

Wuppertal beweist: Für alles findet sich ein Käufer. Man muss nur den richtigen Preis und die passende Beschreibung finden. Ob 450 Telefonkarten wirklich jemand braucht? Das werden die nächsten Wochen zeigen.

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