Zuvor hatten die Kärntner wie schon in Griechenland ein Chancenplus verbucht, aber kein Kapital daraus schlagen können. Für die Wolfsberger geht es in einer Woche im Play-off der Conference League gegen Omonia Nikosia weiter. Die Zyprioten gewannen gegen Araz Nachitschewan aus Aserbaidschan mit dem Gesamtscore von 9:0.

Der Dritte der letztjährigen zyprischen Meisterschaft ist die letzte Hürde vor der Ligaphase. Der WAC hatte in Thessaloniki mit einer starken Auswärtsleistung überrascht und nur den möglichen Torerfolg verpasst. Trainer Kühbauer setzte auf exakt die gleiche Startformation.

Ballo vergibt Großchance auf Führung

Beide Teams starteten vorsichtig in die Partie. Die Gefahr, ein Tor zu bekommen und gleich in Rückstand zu geraten, lähmte offenbar die Angriffsbemühungen beider Mannschaften. Der WAC übte sich die ersten 20 Minuten in Geduld, PAOK hatte deutlich mehr Spielanteile (68 Prozent), zog aber sonst keinen Vorteil aus dem übermäßigen Ballbesitz.

Ballo vergibt Großchance (35.)

Ballo lief allein aufs Tor zu, zögerte jedoch zu lange und scheiterte im Eins-gegen-eins am Torhüter.

In der 25. Minute segelte Thierno Ballo an einer Flanke von Donis Avdijaj vorbei, kurz zuvor war ein viel zu schwacher Schuss von Ballo keine Herausforderung für Saloniki-Tormann Jiri Pavlenka. Die Partie war in der Folge ereignisarm, bis Ballo bei einem Konter zwar der PAOK-Abwehr davonsprintete, dann jedoch zu unentschlossen agierte und den Ball nicht an Pavlenka vorbeibrachte (35.).

Torchancen bleiben Mangelware

Bereits im Hinspiel hatte der ehemalige Rapidler gute Torchancen ausgelassen, dieser Umstand setzte sich auch im Rückspiel fort. So endete auch die dritte Spielhälfte in diesem Duell torlos. Sowohl die Elf von Kühbauer als auch von Razvan Lucescu kam unverändert aus der Kabine. Das Spiel blieb aber chancenarm.

Debatte

Was ist von Österreichs Clubs zu erwarten?

In der 60. Minute nahm sich Giannis Michailidis ein Herz und schoss aus gut 30 Metern auf das Tor, WAC-Schlussmann Nikolas Polster war aber auf dem Posten. Kühbauer versuchte dann, mit einem Dreifachtausch Schwung in die Partie zu bringen. Die Offensivkräfte Dejan Zukic, Angelo Gattermayer und David Atanga durften auf die Jagd nach dem ersten Tor gehen.

Schock in der 115. Minute

Glück hatten die Kärntner in der 70. Minute, als ein Kopfball von Fedjor Tschalow am Lattenkreuz vorbeistrich. Dem 1:0 nahe kam dann in der 73. Minute Zukic, der mit seinem Schuss nach Atanga-Vorlage jedoch an Pavlenka scheiterte. Alles in allem agierten die Teams auf Augenhöhe, und so ging die Partie in die Verlängerung.

Topchance für Zukic (73. Spielminute)

PAOK-Tormann entschärfte den Schuss von Zukic mit einem starken Reflex.

Die erste Hälfte der Verlängerung brachte leicht spielerische Vorteile für die Griechen, doch auch der WAC ließ nicht locker. Der Schock folgte dann in der 115. Minute. Ein Abspielfehler von Cheick Diabate direkt zum Gegner, die Griechen schalteten schnell um, und Mady Camara beförderte den Ball mit viel Gefühl unhaltbar zum 1:0 für PAOK ins Kreuzeck. Ein Weitschuss von Marco Sulzner rauschte in der 122. Minute noch knapp am Tor von Saloniki vorbei, die bittere 0:1-Niederlage und das Aus in der Europa League waren Gewissheit.

Stimme zum Spiel:

Dietmar Kühbauer (WAC-Trainer): „Wir sind alle enttäuscht. Die Mannschaft, die in beiden Spielen die besseren Möglichkeiten hatte, steht jetzt mit nichts da. Es ist schade und ärgerlich, aber wir haben es nicht geschafft, den Ball hinter die Linie zu bringen. In der Chancenauswertung müssen wir einfach besser werden. Da braucht es mehr Genauigkeit und mehr Entschlossenheit. Grundsätzlich darf bei keinem Spieler was Negatives hängenbleiben, dafür war das zu gut.“

UEFA Europa League, dritte Qualirunde, Rückspiel

Donnerstag:

WAC – PAOK Saloniki 0:1 n. V.

Klagenfurt, Wörthersee Stadion, 6.720, SR Grinfeeld (ISR)

Tor: 0:1 (115.) Camara

WAC: Polster – Baumgartner, C. Diabate, Wimmer – Matic (85. Wohlmuth), Piesinger (107. Sulzner), Schöpf (101. Nwaiwu), Renner – Agyemang (63. Gattermayer) – Avdijaj (63. Zukic), Ballo (63. Atanga)

PAOK: Pavlenka – Kenny, Kedziora, Michailidis, Baba (118. Taylor) – Osdojew (77. Camara) – Meite – Zivkovic, Ivanusec (69. Pelkas), Konstantelias (110. Chatsidis) – Tschalow (91. Mythou)

Gelbe Karten: Diabate, Wimmer, Atanga, Piesinger, Baumgartner bzw. Osdojew, Konstantelias

Hinspiel: 0:0 – PAOK im Play-off gegen HNK Rijeka, WAC im Conference-League-Play-off gegen Omonia Nikosia