1. Startseite
  2. Offenbach

DruckenTeilen

Doku StraßenkehrmaschineZwei Straßenkehrer säubern den Rinnstein an der Frankfurter Straße. © privat

Ein Anwohner der Bettinastraße wirft den Stadtwerken mangelnde Straßenreinigung vor. Als Beweis dokumentierte er den Vorgang mit Bildern.

Offenbach – An der Offenbacher Bettinastraße hat sich ganz schön was angestaut. Und zwar in mehrfacher Hinsicht. Seit Wochen sind dort Gehsteige und auch die Rinnsteine der Fahrbahn sichtlich vermüllt. Ein Umstand, weshalb sich bei Anwohner Nikolaj Lubnow auch eine gehörige Portion Ärger angestaut hat. „Seit vielen Wochen beobachte ich, dass in der Bettinastraße häufig nur einmal pro Woche gekehrt wird, wir sind als Anwohner aber verpflichtet, dreimal zahlen zu müssen.“ Als Beweis hat Lubnow die Vermüllung in zahlreichen Fotos dokumentiert und wendet sich schon vor längerem an den Service der Stadtwerke. Dort allerdings will man keine Versäumnisse erkennen können. Stattdessen verweisen die Stadtwerke auf GPS-Daten. Die würden schließlich beweisen, dass die Kehrmaschine die Bettinastraße befahren habe, teilt man Lubnow mit. Der jedoch fühlt sich durch die „Ausrede“, wie er es nennt, nun erst recht angespornt. In den folgenden Wochen dokumentiert er zum Teil auch mit Foto- und Videobeweis, dass die Kehrmaschinen wohl tatsächlich die Bettinastraße entlangfahren. „Allerdings in einem Affenzahn und ohne zu kehren“, sagt Lubnow. „Da wundert es mich nicht, dass die Stadtwerke passende GPS-Daten haben. Die Straße bleibt trotzdem genauso dreckig wie vorher.“

Reinigung in Bettinastraße in Offenbach in teils reduzierter Form

Eine Nachfrage bei Stadtwerke-Sprecherin Regina Preis fördert immerhin zutage: „Die Reinigung in der Bettinastraße hat im angesprochenen, reklamierten Zeitraum nicht immer im gewohnten Umfang stattgefunden, ist jedoch auch nicht zu großen Teilen ausgefallen.“ Eine regelmäßige Reinigung sei zwar erfolgt, wenn auch teils in reduzierter Form durch Handreinigung. „Insgesamt gab es bei den 16 geplanten Einsätzen im Zeitraum 30. Juni bis 4. August zwei Ausfälle und zwei Reinigungen durch die Handmannschaft ohne Kehrmaschine.“

Was übriggebliebenen Dreck und Müll angehe, verweist Preis auf das Problem parkender Fahrzeuge in diesem Bereich. Kehrmaschine aber auch Mitarbeiter der Handreinigung könnten nur da saubermachen, wo sie auch hinkämen. Wenn dann etwas liegenbleibe, bedeute das nicht, dass nicht gereinigt worden sei. Eine Antwort, mit der sich Nikolaj Lubnow ganz und gar nicht zufriedengeben will.

Anwohner der Bettinastraße in Offenbach wollen nur bezahlen, was sie bekommenDoku StraßenkehrmaschineMithilfe von Ausschnitten aus einem Video will Lubnow zeigen, dass die Maschine nur durch die Bettinastraße durchfährt, Müll aber liegen lässt. © privat

„Dass es im betreffenden Zeitraum nur zwei Ausfälle und zwei Handreinigungen gegeben haben soll, stimmt leider ganz und gar nicht mit meinen Beobachtungen überein, die ich auch über Wochen hinweg fotografisch dokumentiert habe.“ Außer in der vergangenen Woche, als auch mittwochs die Kehrmaschine da war, wurde seit über sechs Wochen nur einmal pro Woche, freitags, gereinigt. Eine Woche lang sogar gar nicht, versichert er. Und weiter: „Da die Straße ja zwei Gehwege und zwei Rinnsteine hat, muss die Kehrmaschine nicht nur in eine Richtung fahren, sondern auch in die andere.“ Die Gehwege würden ebenfalls nicht mehr gereinigt, obwohl das laut Satzung verpflichtend sei.

Genau das ärgere ihn aber besonderes, zumal er mittlerweile 430 Euro pro Jahr für die Straßenreinigung an die Stadtwerke zahlen müsse. Er habe aber kein Problem damit, dass die Stadt das Kehrintervall in der Bettinastraße von dreimal pro Woche auf einmal reduziere. „Dann würden wir als Anwohner wenigstens auch nur das bezahlen, was wir auch bekommen.“ (Von Christian Reinartz)