Berlin lehnt ein landesweites Handy-Verbot an Schulen weiterhin ab. Statt strikter Regeln wie in Brandenburg setzt die Bildungsverwaltung auf Eigenverantwortung und individuelle Entscheidungen der Schulen.

Berlin bleibt bei seiner kritischen Haltung gegenüber einem pauschalen Handy-Verbot an Schulen. Es gelte das Prinzip der Eigenverantwortung, sagte die Sprecherin der Bildungsverwaltung, Susanne Gonswa. „Jede Schule kann im Rahmen ihrer Schul- und Hausordnung eigenständig regeln, ob und in welchem Umfang Handys mitgeführt oder genutzt werden dürfen.“

Ein landesweites Verbot gebe es bisher nicht und sei auch nicht geplant. Über die jeweilige Regelung entscheide die Schulkonferenz, der neben der Schulleitung auch Vertreterinnen und Vertreter des pädagogischen Personals, der Eltern und der Schülerschaft angehörten.

In Brandenburg hatte die Landesregierung in Potsdam Ende Mai angekündigt, Handys aus dem Unterricht an Grundschulen zu verbannen. Mit Beginn des kommenden Schuljahrs müssen sie „während des Unterrichts ausgeschaltet und in Schultaschen, Schränken oder Schließfächern verstaut werden“, so das Bildungsministerium mit. Ähnliche Ansätze verfolgen auch andere Bundesländer. In Bremen etwa beginnt das Schuljahr mit strengeren Regeln für die Handy-Nutzung: An Grundschulen und weiterführenden Schulen bis zur 10. Klasse müssen sie auf dem Schulgelände ausgeschaltet bleiben.

Neu ist die Diskussion über das Thema auch in Berlin nicht. Erst im Januar hatten drei Familien- und Gesundheitsstadträte aus den Bezirken Marzahn-Hellersdorf, Steglitz-Zehlendorf und Tempelhof-Schöneberg einen offenen Brief an Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) und an Gesundheitssenatorin Ina Czyborra (SPD) geschrieben.

Sie sprachen sich für ein umfassendes Handy-Verbot an allen allgemeinbildenden Schulen aus. Der Landesschülerausschuss in Berlin wandte sich damals klar gegen ein generelles Handy-Verbot.