Carsten Linnemann gilt als einer der wichtigsten Vertrauten des CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz und wurde bereits als künftiger Wirtschaftsminister gehandelt. Merz soll ihm einen Ministerposten angeboten haben, berichtet die „Bild“-Zeitung. Doch Linnemann lehnte ab. Der Deutschen Presse-Agentur wurde dies ebenfalls bestätigt.
In einem kurzen Video aus seiner Heimat Paderborn auf der Plattform X sagte Linnemann am Dienstag: „Ich finde das gut, das ist richtig gut, weil es ist genau mein Ding.“ Es habe die Möglichkeit gegeben, einen Posten im Kabinett zu übernehmen. „Aber jeder, der mich kennt, weiß, es geht mir immer um die Sache und es muss halt auch passen, sonst macht es einfach keinen Sinn. Und deswegen: mein Bauchgefühl sagt mir an dieser Stelle: Als Generalsekretär kann ich besser den Politikwechsel forcieren. Das werde ich tun.“
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Dieses Amt soll ihm Merz als zweite Opttion weiter in Aussicht gestellt haben. Dass Linnemann nun in dieser Rolle weiter die Partei anführen werde, soll der CDU-Chef gutheißen, heißt es.
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Andere Stimmen ließen die „Bild“ aber wissen, dass andere Gründe hinter Linnemanns Verzicht stecken würden: Zum einen soll er das Amt aus idealistischen Gründen abgelehnt haben. Andere wiederum sagen, dass er gerne Arbeitsminister geworden wäre und das Bürgergeld reformiert hätte – doch der Posten ging an die SPD. Eine weitere Erzählung wiederum laute: Linnemann, ein Wirtschaftsliberaler, sei unzufrieden mit dem schwarz-roten Koalitionsvertrag und wollte deswegen kein Minister werden.
Linnemann folgte 2023 auf Czaja
Merz hatte ihn im Juli 2023 als Nachfolger für den bisherigen Generalsekretär Mario Czaja vorgeschlagen, nachdem Kritik aus der Partei an mangelnder Profilschärfe zunahm.
Ein Unbekannter war Linnemann in der CDU schon damals nicht. Von 2013 bis 2021 war er Bundesvorsitzender der mächtigen Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT). Er galt schon in dieser Funktion als Antreiber. Während der großen Koalition kritisierte er immer wieder sozialdemokratische Projekte wie die Rente mit 63, den Mindestlohn oder die Frauenquote in großen Unternehmen.
Linnemann kommt wie Merz aus Nordrhein-Westfalen und gehört gleichfalls dem wirtschaftsnahen Flügel der Partei an. Er ist seit 2009 im Bundestag und vertritt dort den Wahlkreis seiner Geburtsstadt Paderborn.
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Der promovierte Volkswirt begann seine Karriere bei der Deutschen Bank als Assistent des damaligen Chefökonoms Norbert Walter. 2007 bis 2009 arbeitete er in Düsseldorf bei der IKB Deutsche Industriebank als Volkswirt im Bereich Konjunktur und Mittelstand.
In die Junge Union trat Linnemann schon als 17-Jähriger ein. „Modern konservativ“ nennt Linnemann sich. Eigenverantwortung und Leistungsgedanke sind sein Credo. In seinem 2022 erschienenen Buch „Die ticken doch nicht richtig!’: Warum Politik neu denken muss“ proklamierte er das auch im Wahlkampf gerne wiederholte Motto „einfach mal machen“. (Tsp/dpa/AFP)