Noch bevor die AFIR (Alternative Fuels Infrastructure Regulation) am 13. April 2024 in Kraft trat, sorgte sie schon im Vorfeld für zahlreiche Diskussionen in der Branche. Besonders die Vorgabe, dass alle neu installierten Ladesäulen mit einer Ladeleistung von 50 kW oder mehr ein Payment-Terminal haben müssen, hat für reichlich Zündstoff gesorgt.

In der entsprechenden Verordnung heißt es wörtlich dazu: „An öffentlich zugänglichen Ladepunkten, die ab dem 13. April 2024 errichtet werden, muss punktuelles Aufladen unter Verwendung eines in der Union weitverbreiteten Zahlungsinstruments möglich sein. Zu diesem Zweck akzeptieren die Betreiber von Ladepunkten an diesen Punkten elektronische Zahlungen über Endgeräte und Einrichtungen, die für Zahlungsdienste genutzt werden […].“

The Mobility House bietet nun mit dem HYC49 einen Schnelllader an, der mit maximal 49,9 kW unter die 50-kW-Grenze der AFIR fällt und somit nicht mehr mit einem Kreditkarten-Terminal ausgestattet werden muss. Um eine gänzlich neue Ladesäule handelt es sich dabei aber nicht: Der HYC49 ist eigentlich ein HYC50, der ab Werk aber 100 Watt weniger Ladeleistung hat. Wie The Mobility House wissen lässt, basiert der HYC49 technisch auf dem HYC50 und wird lediglich werkseitig auf 49,9 kW konfiguriert. „Das erfolgt softwareseitig über das Lastprofil und ist dauerhaft wirksam“, so das Unternehmen.

Trotz Wegfall des Bezahl-Terminals stehen Interessenten „alle bekannten Bezahlmöglichkeiten: Ad-Hoc-Zahlung (QR-Code) oder klassische Ladekarten sowie Apps über Backend-Anbieter (eRoaming)“, heißt es . Auch Plug&Charge wird unterstützt. Ein Payment-Terminal kann auf Wunsch dennoch nachgerüstet werden. Hierfür fallen laut The Mobility House allerdings Kosten in Höhe von rund 2.500 Euro an.

Für das Hypercharger-Modell HYC49 selbst ruft The Mobility House einen Brutto-Preis von rund 22.260 Euro auf. Die Lieferzeit beträgt drei bis vier Monate. Ob der HYC49 auch bei Alpitronic direkt bestellt werden kann, ist derzeit noch unklar. Auf der Webseite führt der Ladeinfrastruktur-Hersteller das Modell noch nicht. Eine Nachfrage der Redaktion dazu läuft bereits. Sobald die Antwort vorliegt, reichen wir diese nach.

Den gleichen Preis ruft das Unternehmen übrigens auch für den HYC50 auf – ohne Bezahl-Terminal. Die Lieferzeit beträgt ebenfalls drei bis vier Monate. Neue sowie bestehende HYC50 können zwar mit einem Software-Eingriff auch 49,9 kW gedrosselt werden. Doch dies entspricht nicht den AFIR-Richtlinien, da das Produkt werksseitig auf 50 kW ausgelegt ist und diese auch technisch abgeben kann. Ein Bezahl-Terminal ist für diese Variante also weiterhin notwendig.

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