Stand: 15.08.2025 22:20 Uhr

Die deutschen Hockey-Frauen haben sich bei der EM in Mönchengladbach dank großer Nervenstärke ins Finale gekämpft.

Das Team von Bundestrainerin Janneke Schopman bezwang Belgien am Freitagabend im Halbfinale 4:3 nach Shootout, nach 60 Minuten hatte es 1:1 (1:0) gestanden.

„Ich kann es noch gar nicht fassen, es ist total surreal“, sagte Torschützin Ines Wanner: „Ich bin so stolz auf dieses Team.“ Die 25-Jährige hatte Deutschland nach drei Minuten in Führung gebracht.

Deutsche Frauen warten seit 2013 auf den Titel

Im letzten Viertel kamen die Belgierinnen, die sich beim EM-Turnier vor zwei Jahren an derselben Stelle ebenfalls im Halbfinale noch 1:0 durchgesetzt hatten, durch Alix Gerniers (50.) zurück. Im Shootout bewies das Team um Torhüterin Julia Sonntag schließlich Kaltschnäuzigkeit. 

„Wir hatten noch eine Rechnung mit Belgien offen“, sagte Sonntag, die bei der Entscheidung drei Penalty-Tore der Belgierinnen verhindert hatte, bei MagentaSport: „Niemand wusste, was von uns zu erwarten war. Und jetzt stehen wir einfach im Finale. Es ist so ein geiles Gefühl.“

Im Finale wartet Favorit Niederlande

Für den ersten Triumph seit 2013 braucht es im Finale am Sonntag (17 Uhr) nun eine Überraschung gegen die Niederlande, gegen die es bereits in der Vorrunde eine klare Niederlage gesetzt hatte.

Der große EM-Favorit mit bislang 12 Gewinnen setzte sich zuvor im ersten Halbfinale durch drei Treffer von Yibbi Jansen mit 3:1 gegen Spanien durch und hielt sich auch im vierten Spiel schadlos.

Vor dem Duell gegen ihr Heimatland sieht Schopman ihre Mannschaft nicht chancenlos, trotz der 1:5-Niederlage im Gruppenspiel. „Sie sind nicht unbesiegbar. Ich glaube, dass wir jeden schlagen können“, sagte die 48-Jährige.

Deutschland gegen Niederlande auch bei den Männern

Nach dem Titel 2013 im belgischen Boom peilt Schopmans Mannschaft nun den dritten EM-Sieg an, gegen die Niederlande kann sogar der goldene Doppelschlag gelingen: Beide Nationen messen sich auch im Endspiel der Männer (Samstag, 18 Uhr).

Deutschland geht früh in Führung, aber legt nicht nach

Angetrieben von den 5.000 bestens aufgelegten Zuschauern suchte die DHB-Auswahl auf dem blauen Kunstrasen sofort den Weg nach vorne und erwischte einen Start nach Maß.

Gleich die erste Strafecke brachte die frühe Führung. Doch die von Rein van Eijk, dem früheren U21-Trainer des DHB, trainierten Belgierinnen fanden schnell ins Spiel mit ihrem Tempo und kamen zu guten Offensivaktionen, die aber bei Julia Sonntag im deutschen Tor beendet wurden.

Belgien gleich zehn Minuten vor Ende aus

Die besten Möglichkeiten für die DHB-Auswahl ergaben sich nach Strafecken. Lilly Stoffelsma scheiterte dabei kurz vor der Halbzeitpause.

Im zweiten Durchgang verpasste Sophia Schwabe freistehend vor der belgischen Schlussfrau das 2:0 (41.). In der Folge nutzten die Belgierinnen eine lange deutsche Unterzahlphase nach einer Gelben Karte gegen Hanna Carina Granitzki zum Ausgleich. Es entwickelte sich eine spannende Schlussphase – mit der Entscheidung im Shootout durch den Treffer von Lena Micheel.

Unsere Quellen:

  • Spiel Belgien gegen Deutschland bei MagentaSport
  • Nachrichtenagenturen SID und DPA

Westdeutscher Rundfunk