Fußball-Bundesligist Union Berlin nimmt die Pokalhürde in Gütersloh komplett abgeklärt. Beim 5:0 (3:0) gegen den Regionalligisten erzielen die „Eisernen“ alle Tore per Standardsituationen. Die Offensiv-Flaute scheint damit beendet.
Über sechs Stunden gelang der Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart bei den jüngsten vier Testspiel-Niederlagen kein Tor. Gegen den 1. FC Gütersloh waren es gleich drei in 45 Minuten. Erst zirkelte Robert Skov (19. Minute) einen Freistoß aus 19 Metern ins Tor, dann nutzten Leopold Querfeld (35.) und Danilho Doekhi (43.) jeweils eine Trimmel-Ecke per Kopf zum 3:0. Andrej Ilic (77.) und Woo-yeong Jeong (94.) erhöhten in einer ereignisarmen zweiten Hälfte zum 5:0-Endstand.
Im Ohlendorf-Stadion im Heidewald ging Union-Trainer Steffen Baumgart mit einem neuen Offensiv-Duo in die Partie gegen den Regionalligisten aus Gütersloh. Ilyas Ansah (SC Paderborn) und Oliver Burke (Werder Bremen) stürmten gemeinsam mit dem Serben Ilic. Bereits in den ersten zehn Minuten wurde dem Bundesligisten und seinen zahlreich mitgereisten Fans klar, dass das kein leichter Pokalabend werden würde. Die Ostwestalen pressten früh und feierten ab der ersten Minute jeden gewonnenen Zweikampf lautstark.
Ex-Hoffenheimer Skov beendet Berliner Offensiv-Durstrecke
Nicht überraschend, dass das einzige Offensiv-Highlight in der Anfangsphase ein ungefährlicher Freistoß von Querfeld (15.) war. In der 18. Minute hatten die „Eisernen“ dann eine zweite Chance aus einer ähnlich zentralen Situation. Diesmal durfte sich Linksfuß Skov probieren und der 29-jährige Däne zirkelte den Ball passgenau in die rechte Torwartecke. Güterslohs Ersatzschlussmann Tim Matuschewsky sah dabei nicht schuldlos aus, denn der 24-Jährige bewegte sich früh in die falsche Ecke.
Patrick Schmidt, Sportschau Bundesliga Highlights, 15.08.2025 20:04 Uhr
Besonders ärgerlich für die Gastgeber war die Entstehung des Freistoßes, denn Neuzugang Ansah wurde von Björn Rother kaum getroffen. Dennoch keine klare Fehlentscheidung, unglücklich für den Außenseiter. Nach dem Gegentreffer wirkte Güterslohs anfängliche Euphorie wie ausgelöscht und die Hauptstädter gewannen mehr und mehr an Selbstvertrauen. Das wirkte sich fortan auf die Chancenverwertung aus.
Abgezocktes Union Berlin nutzt seine Chancen eiskalt
Erst nutzte Querfeld eine Ecke von Kapitän Christopher Trimmel und köpfte zum 2:0 (35.) ein. Acht Minuten später erhöhte Doekhi auf 3:0, erneut nach einer Trimmel-Ecke und mit Hilfe von Rani Khedira, der den Ball noch abfälschte.
Die zweite Halbzeit startete mit einer Hiobsbotschaft. Frederik Rönnow war bei den hohen Temperaturen scheinbar schwindelig und der Däne wurde durch Matheo Raab (50.) ersetzt.
Starke Partie: Union-Kapitän Christopher Trimmel mit zwei Vorlagen
Anders als sein beschäftigungsloser Vorgänger musste Raab sich in der 54. Minute direkt auszeichnen. Luis Frieling scheiterte aus spitzem Winkel, ehe nur Minuten später Gütersloh-Stürmer Patrik Twardzik nicht genug Druck hinter seinen Kopfball brachte. Es war die beste Phase der Mannschaft von Trainer Julian Hesse. Die Gäste strahlten Torgefahr weiter über Standardsituationen aus, Konter gegen die aufgerückten Gütersloher scheiterten dagegen oft am letzten Pass oder verfehlten das Tor deutlich.
Regionalligist belohnt sich nicht mit eigenem Treffer
Das änderte sich in der 78. Minute, als Ilic nach einer schönen Ballstafette von Janik Haberer und Andras Schäfer zum 4:0 abstaubte. Der Stürmer, der 2024 aus Lille kam, spitzelte die Hereingabe von rechts über die Linie. Die Ostwestfalen probierten bis zum Ende der Partie alles, um noch einen eigenen Treffer zu erzielen, brachten aber in den sieben Minuten Nachspielzeit keinen erwähnenswerten Torabschluss zustande. Im Gegensatz zu den Berlinern, bei denen der eingewechselte Jeong zum 5:0-Endstand traf (94.).
Auslosung der 2. Hauptrunde am 31. August
Die Spiele der 2. Hauptrunde finden am 28./29. Oktober statt. Die Begegnungen werden am 31. August live in der Sportschau ausgelost.
Gütersloh in Bonn, Union Berlin empfängt Stuttgart
Gütersloh trifft am Dienstagabend auf den Bonner SC (19.00 Uhr). Union Berlin empfängt am Samstagnachmittag den VfB Stuttgart (15.30 Uhr).