Hamburg. Entertainer Erobique spielt und singt zweimal in Planten un Blomen, Film-Doku „Always Hamburg“ zeigt im Cinemaxx Dammtor den HSV-Aufstieg.

Halbzeit der Sommerferien in Hamburg, das heißt für die dritte Augustwoche einmal mehr ab auf Zeitreise(n) zurück in die 1970er. Während „Die ABBA-Story“ als Musical-Show schon seit Kurzem (und noch bis Mitte September) achtmal pro Woche im St. Pauli Theater Jung und Alt in die Disco-Ära versetzt, darf für einen Abend mit The Rubettes im guten alten Logo zu „Sugar Baby Love“ gekreischt werden. Und im von Kündigung bedrohten Kleinen Hoftheater in Horn geht’s zum Saisonstart bei einer musikalischen Schlager-Komödie ebenfalls 50 Jahre zurück: „Wann wird’s mal wieder richtig Sommer?“ Eben. Im Sprechwerk, Hamburgs Off-Bühne in Borgfelde, regieren an diesem Sonnabend die „Hitraketen“ der 80er.

In Planten un Blomen wird’s bei „Draussen im Grünen“ mit Carsten „Erobique“ Meyer musikalisch aktuell, ebenso mit Andreas Dorau in Winterhude auf Kampnagel sowie im Passage Kino mit der neuen Komödie „Was ist Liebe wert?“ und im Cinemaxx Dammtor mit einer frischen Dokumention über die Bundesliga-Rückkehr des HSV. Zeitlos gut sind die Hamburg-Motive von Fotograf Ronald Sawatzki und die Werke von Publizistik-Legende Peggy Parnass.

Kultur-Tipps: Erobique, Hamburgs „lebende Discokugel“ in Planten un Blomen

Lust auf Tanzen? Bei der Konzertreihe „Draussen im Grünen“ ist am Freitag und Sonnabend Erobique zu Gast. Der kommt aus Eimsbüttel und heißt eigentlich Carsten Meyer, hat Filmmusik komponiert, etwa für „Der Tatortreiniger“, und improvisiert einzigartige Klangwelten. Am kommenden Freitag und Sonnabend legt Erobique („Urlaub in Italien“, „Easy Mobeasy“, „Überdosis Freude“) wieder mal am Musikpavillon in Planten un Blomen auf und singt auch live. hpst

Erobique Fr 22./Sa 23.8., jew. 19.30, „Draussen im Grünen“/Musikpavillon Planten un Blomen (S Dammtor, U Messehallen, Bus X 35) Tiergartenstraße 2, Karten ab 40,40 im Vorverkauf; dice.fm 

Konzert von Andreas Dorau in Hannover

Er war mit seinem „Fred vom Jupiter“ ein Pionier der Neuen Deutschen Welle: Der Hamburger Andreas Dorau (61) stellt auf Kampnagel sein neues Album „Wien“ live vor.
© picture alliance / Geisler-Fotopress | Rudi Keuntje/Geisler-Fotopress

Dorau vertont Wien, zu erleben auf Kampnagel

Der Hamburger Andreas Dorau, mittlerweile jenseits der 60, ist noch immer als Musiker der Neuen Deutschen Welle (NDW) bekannt. Mit seinem Hit „Fred vom Jupiter“ (1981) vom wegweisenden Album „Blumen und Narzissen“ setzte der Sänger schon als 17-Jähriger Maßstäbe für die spätere kommerzielle NDW. Dieses Jahr hat Dorau ein neues Album veröffentlicht: „Wien“ ist eine Hommage an die österreichische Hauptstadt, mit ihm als traurigem Touristen, unterlegt von Synthiepop-Beats. An diesem Sonntag (17.8.) spielt Andreas Dorau auf Kampnagel. hpst

Andreas Dorau, Support: Ola & Lars So 17.8., 20.00, Kampnagel/Halle kmh (Bus 17, 172), Jarrestraße 20, Karten ab 25,-; www.kampnagel.de

Kinostarts -

Chris Evans als John im neuen Kinofilm „Was ist Liebe wert – Materialists“, zu sehen schon am 20. August im Passage Kino.
© Atsushi Nishijima/Neue Visionen | Atsushi Nishijima

Im Kino an der „Mö“: Dakota Johnson im Liebesdreieck

Ist Pedro Pascal der perfekte Mann? Wenn man Social Media glaubt, dann schon. Die romantische Komödie „Was ist Liebe wert – Materialists“ erzählt von einer Partnervermittlerin (Dakota Johnson), die plötzlich selbst in einem Liebesdreieck zwischen dem idealen Mann, gespielt vom chilenisch-amerikanischen Darsteller Pascal, und ihrem Ex (Chris Evans) steckt. Das Passage Kino zeigt den Film am Mittwoch, 20. August, als Preview. hpst

Was ist Liebe wert Materialists?“ Mi 20.8., 20.00, Hanse Kino 2, Passage Kino (U Mönckebergstraße) Mönckebergstraße 17, Tickets ab 9,50; das-passage.de

Always Hamburg

„Always Hamburg“: Der gebürtige Hamburger Merlin Polzin (34) feierte im Mai als Cheftrainer mit dem HSV die Bundesliga-Rückkehr. Zu sehen in der gleichnamigen Film-Doku.
© ZDF und OMR | OMR

Aktuelle Film-Doku zum Doppel-Aufstieg des HSV

Nach sieben Jahren in der Zweiten Bundesliga sind die HSV-Männer wieder aufgestiegen, auch die HSV-Frauen spielen in der neuen Saison Erste Liga. Die Dokumentation „Always Hamburg“ zeigt Eindrücke aus dem Liga-Alltag, Nähe zu Protagonisten und reale Fußballszenen. Zu Wort kommen auch prominente notorische HSV-Fans wie die Schauspieler Olli Dittrich, Bjarne Mädel und Janin Ullmann sowie H.P. Baxxter (Scooter). Der Film von OMR Frames (Regie: Tom Häussler) läuft am Donnerstag, 21. August, im Cinemaxx Dammtor, Kinopolis, Astor und im UCI. hpst

„Always Hamburg“ Do 21.8., 20.00, Kino 3, Cinemaxx Hamburg-Dammtor (S Dammtor, U Stephansplatz) Dammtordamm 1, Tickets ab 11,99; cinemaxx.de

Mächtig hitverdächtig Sprechwerk Hamburg

Kosmisch-komisches Musiktheater: „Mächtig hitverdächtig II“ hat mit Christa Krings, Anna Pasieka und Musiker Knuth Jerxen im Hamburger Sprechwerk Premiere.
© Sprechwerk | Sprechwerk

Auf Hamburgs Off-Bühne: Kosmische Reise mit „Hitraketen“

Das Sprechwerk spielt in diesem August nicht nur durch, das Hamburger Off-Theater feiert an diesem Sonnabend, 16. August, sogar eine (Gastspiel-)Premiere: „Mächtig hitverdächtig II“ lautet der Titel des Programms der singenden Schauspielerin Christa Krings, das Autor und Regisseur Klaus Wirbitzky für sie und Anna Pasieka geschrieben hat. Mit der spinnt Krings nach dem Erfolg des ersten Teils im Vorjahr eine musikalische Geschichte weiter. Zum Untertitel „Hitraketen zwischen Venus und Mars“ möchten die Diven sowohl mit NDW-Gassenhauern wie „Sternenhimmel“ und „Major Tom“ (von Peter Schilling und von David Bowie) als auch zu Bonnie Tylers „Total Eclipse Of The Heart“ durchstarten. Kosmische Schwerelosigkeit auf ihrer Reise verleiht ihnen Musiker Knuth Jerxen. str

„Mächtig hitverdächtig II“ Premiere Sa 16.8., 20.00, Hamburger Sprechwerk (U/S Berliner Tor), Klaus-Groth-Str. 23, Karten zu 20,50 (erm. 13,90) bis 22,- (Ak.); www.hamburgersprechwerk.de

Blues-Gitarrist B.B. King beim Konzert 1999 im CCH, fotografiert von Ronny Sawatzki, zu sehen bei der Schau im Café Klönsnack neben dem Störtebeker-Haus.

Blues-Gitarrist B.B. King beim Konzert 1999 im CCH, fotografiert von Ronny Sawatzki, zu sehen bei der Schau im Café Klönsnack neben dem Störtebeker-Haus.
© RONALD SAWATZKI | Ronald Sawatzki

Bilder eines Foto-Fachmanns, sichtbar im Café

Der Stadtteil Hamm ist längst kein kulturelles Niemandsland mehr, nicht nur wegen der Fabrik der Künste. In der Nähe des Ausstellungshauses am Kreuzbrook zeigt mit Ronald Sawatzki bis zum Herbst ein guter alter Bekannter der Hamburger Fotografen-Spezies eine neue Auswahl seiner besten Motive. Sawatzki, früher für die „Bergedorfer Zeitung“, das Abendblatt (Hamburg LIVE) und „Bild“ unterwegs, präsentiert im Café Klönsnack in einer Schau Stars der Kultur- und Musikszene sowie Hamburger Stadtansichten. Dazu gehören besondere Momente wie die mit Hollywood-Schauspieler Morgan Freeman, Aufnahmen der Musik-Legenden Bruce Springsteen, B.B. King oder Blondie mit Frontfrau Debbie Harry, aber auch Peter Maffay hautnah beim Open-Air-Konzert in Bad Segeberg. Außerdem schmücken farbige und schwarz-weiße Stadtansichten die Wände des Cafés. Noch mehr Zeitreise(n). str

„Stars der Kultur- und Musikszene, Hamburger Stadtansichten der letzten Jahrzehnte“ Fotoausstellung bis 18.10., Mo–Fr 8.00–15.00, Café Klönsnack/neben dem Störtebeker-Haus (Bus 112), Süderstraße 294, Eintritt frei

Peggy Parnass zur Erinnerung

Zur Erinnerung an Peggy Parnass wird auf der Uhlenhorst noch mal am 21. August gelesen und musiziert.
© Rainer Neumann | Rainer Neumann

Auf der Uhlenhorst: In Gedenken an Peggy P., zweiter Teil

Im März starb die Hamburger Jüdin und Publizistin Peggy Parnass im Alter von 97 Jahren. Ihr letztes Buch „Grenzen akzeptieren wir nicht!“ (Rowohlt Polaris) erschien im Mai – ein berührendes Werk mit dem fünf Jahrzehnte jüngeren Dr. Umes, dem deutsch-tamilischen Herzchirurgen und Bestsellerautoren. In Erinnerung an die streitbare Autorin und aufgrund des großen Interesses an der ersten, überbuchten Lesung laden Parnass‘ Kultur-Freund Rainer Neumann sowie Organisatorin und Moderatorin Gunda Staacke am 21. August ein zweites Mal in den P36 Feierabend-Salon auf der Uhlenhorst. Parnass‘ Motto „Grenzen akzeptier‘ ich nicht!“ gilt weiterhin; Schauspielerin Elisabeth Külls liest aus Parnass‘ zeitgeschichtlichen Büchern, Ewelina Nowicka spielt Geige. Im Juni kamen 300 Euro Spende für die Suppenküche St. Georg zusammen. str

Peggy Parnass zur Erinnerung: „Grenzen akzeptier‘ ich nicht!“ Do 21.8., 19.00, P36 Feierabend-Salon (Bus 6, 17, 172, Mundsburger Brücke), Papenhuder Straße 36, Eintritt frei, Spenden (zugunsten der Suppengruppe St. Georg) und Anmeldung erbeten unter T. 0160 759 64 01, per E-Mail: info@p36-Hamburg.de

Foto The Rubettes feat Bill Hurd

Derzeit zu fünft: The Rubettes feat Bill Hurd spielen im Logo, wie die englische Band Jahrgang 1974.
© LOGO Concerts GmbH | LOGO Concerts GmbH

The Rubettes: Bühne frei für den „Juke Box Jive“

Es ist quasi zum Schreien, auch wenn es der unverwechselbare Falsett-Gesang ist, der das Intro zu „Sugar Baby Love“ bildet. Erst ein Jahr nach der Studioaufnahme ihres Nummer-eins-Hits traten The Rubettes 1974 als Band auf. Und das bis heute, sogar in zwei Formationen. Nachdem das Hamburg-Konzert der Engländer im Juni im guten alten Logo wegen eines Krankheitsfalles kurzfristig ausfallen musste, holen The Rubettes featuring Bill Hurd dieses am 21. August nach. Ob „Tonight“ oder mit dem „Juke Box Jive“, musikalisch geht es noch mal in die Ära des Glam-Rock und des vom Doo-Wop inspirierten US-Pop. The Rubettes waren eine der weltweit erfolgreichsten Bands der 70er, bekannt für ihre weißen Anzüge und ihre weißen Hauben-Mützen, bei TV-Auftritten oft mit weißen Gitarren und einem weißen Flügel. Mal hören und schauen, ob da noch ein Hauch Unschuld mitschwingt … str

The Rubettes feat. Bill Hurd Do 21.8., 20.00 Logo (S Dammtor + Bus 4, 5), Grindelallee 5, Karten zu 37,-; www.logohamburg.de

Aber bitte mit Schlager Plakat

Das musikalische Schauspiel „Aber bitte mit Schlager“ hat Premiere im Kleinen Hoftheater in Hamburg-Horn.
© Kleines Hoftheater | © Tim Behrsing

Die schönsten Schlager als musikalische Komödie

50 Jahre nach Rudi Carrells Hit „Wann wird’s mal wieder richtig Sommer?“ will Das kleine Hoftheater darauf seine Antwort geben. Am 22. August eröffnet die Bühne in Horn mit der musikalischen Komödie „Aber bitte mit Schlager“ seine neue Spielzeit. „Ein bisschen Spaß muss sein, dann ist die Welt voll Sonnenschein …“, heißt es – frei nach Roberto Blanco – im neuen Stück mit alten Hits. Obwohl die 40. Saison wegen Eigenbedarfs der Martinskirche wohl die letzte fürs Kleine Hoftheater in dem früheren Gemeindesaal sein wird, ist das Mitsingen bei deutschen Schlagern der 70er- und 80er-Jahre im Stück Angela Burmeisters gewiss auch spontan möglich, wenn nicht sogar erwünscht. Denn in der Regie des Oberspielleiters Stefan Leonard dürften nicht nur bei den fünf Mitwirkenden, auch bei manchen Gästen Erinnerungen an unbeschwerte Urlaube auf dem Campingplatz aufkommen. str

„Aber bitte mit Schlager“ Premiere 22.8., 19.30, bis 21.9., Fr/Sa jew. 19.30, So 16.00, Das kleine Hoftheater (U Horner Rennbahn), Bei der Martinskirche 2, Karten zu 35,- unter T. 01806 84 25 38; www.hoftheater.de 

Sternstunde oder Reinfall?

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