Im Oktober 2021 hatte die Grüne Fraktion in der Bezirksvertretung für Altenessen, Karnap und Vogelheim einen Antrag zur Begrünung/Sanierung und energetischen Nutzung von Haltestellendächern der Ruhrbahn im Stadtbezirk eingebracht.
Im Gegensatz zu vielen anderen Anträgen die Stephanie Kemper und Markus Spitzer-Pachel als Grüne Bezirksvertretungsmitglieder auf die Tagesordnung gebracht hatten, fand diese Initiative für besseren Fahrgastkomfort sogar eine Mehrheit im Bezirksparlament. Nur die AFD und das Essener Bürgerbündnis EBB empfanden den Beschluß als überflüssig.
Fast 4 Jahre nach diesem positivem Prüfungsbeschluß der BV 5 in Richtung Ruhrbahn bleibt leider festzuhalten, passiert ist nichts. Es gab auch keine Ablehnung der Initative seitens der Ruhrbahn. Es wäre ja nachvollziehbar gewesen, daß die BV 5 eine höfliche Ablehnung erhält.
Vielleicht so formuliert :
Haltestellenbegrünung und Solarzellennutzung sind schönen Ideen, aber das grüne Hauptstadtjahr ist leider seit 2017 vorbei. Für mehr Hitzeschutz der Fahrgäste haben wir kein Geld und neue Haltestellendächer gibts erst 40 Jahre nach ihrer Erstellung.
Da die immer heißeren Sommer aber nicht einfach aufhören und die sich weiter aufheizenden Beförderungsfälle zunehmen, hat das Haltestellendachproblem eine Wiedervorlage verdient.
Knapp formuliert war im Bezirksvertretungsbeschluß der Ruhrbahn empfohlen worden, die neuen Konzepte zur Begrünung und Solarzellennutzung von Bus, Tram- und U-Bahnhaltestellen, wie auch für große überdachte Verkehrsplätze ( Beispiel Steele West ), für die oberirdischen Haltestellen der U11 in Altenessen und Karnap an erster Stelle zu prüfen:
Die grüne Grundidee dazu war 2021:
Auf der Linie U11 sind mit den Haltestellen „II. Schichtstr.“, „Heßlerstr.“, „Arenbergstr“, „Boyer Str“ und „Alte Landstrasse“ jeweils Glasdächer von der mehrfachen Fläche gewöhnlicher Tram- oder Bushaltestellen vorhanden. Eine Sanierung dieser Glasdächer zur Begrünung bzw. zur teilweisen Nutzung durch Photovoltaik ist wirtschaftlich besonders effektiv. Die auf Dauer ebenso notwendige ökologische Umgestaltung der meistens erheblich kleineren Bus-Haltestellendächer wäre kurzfrisitg kostenintensiver.
Zweitens böten die anno 2000 auf der U-Bahn Nordstrecke errichteten durchscheinenden Glasdächer keinerlei Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung. Das sei in immer heißeren Sommern mit Temperaturen bis zu 40 Grad und am Wochenende mit Wartezeiten von 15-30 Minuten nicht nur Komfortmangel, sondern ein die Fahrgäste gefährdendes Gesundheitsproblem.
Schon in der Augustsitzung 2021 des Stadtrats wurde mehrheitlich ein Beschluss gefasst, nach dem die Ruhrbahn ihre Möglichkeiten prüfen soll, vergleichbar wie in den Niederlanden und einigen deutschen Großstädten üblich, in Essen Haltestellendächer des ÖPNV zu begrünen bzw. durch Photovoltaik zu nutzen.
Die spezielle Hitzesituation der oberirdischen Haltestellen der U-Bahn Nordstecke war in diesem Zusammenhang gar nicht thematisiert worden. Möglicherweise gibt es angesichts immer zahlreicher werdender Hitzesommer die Möglichkeit, Landes- oder Bundeszuschusstöpfe zu nutzen, die den Komfort des ÖPNV verbessern sollen. Vielleicht besteht die Möglichkeit, eine der genannten Haltestellen als Projekt zur Vorbereitung der Internationalen IGA 27 -Internationale Gartenbauausstellung umzugestalten. – So in Auszügen der Antrag, den Stephanie Kemper als Vorsitzende der Grünen Fraktion im Bezirk V vorgstellt hatte.
Aus der Sitzungsniederschrift: 25.10.2021
… Frau Kölking (CDU) sieht den Antrag von BÜNDNIS 90/Die GRÜNEN heute für unschädlich
an. Wenn es so komme, sollte der Bezirk V durchaus vorne in der Reihe stehen.
In diesem Sinne votiert auch Frau Gremer (SPD). Sie wolle nun aber ihrerseits die Gelegenheit
nutzen, die Verwaltung noch einmal um die baldige Vorstellung der „IGA-2027-Projekte“ für den
Essener Norden zu bitten. …
Gegen die Stimmen der AfD-Fraktion wird der Ruhrbahn empfohlen, bei der Erstellung ihrer neuen Konzepte zur Begrünung von Bus, Tram und U-Bahnhaltestellen und der entsprechenden überdachten Verkehrsplätze insbesondere die oberirdischen Haltestellen der U11 in Altenessen und Karnap prioritär zu prüfen.“
Schade dass für U-Bahnnutz*innen der U11 in Altenessen und Karnap seitdem am Solar – und Dachbegrünungsprojekt kein Fortschritt erkennbar hat. Aber vielleicht kann eine neue Grüne Frakion in der Bezirksvertretung V und in einem neuen Stadtrat nach der Wahl am 14.September 2025 hier erfrischenden ÖPNV- Wind und erholsame Kühle einbringen.