Die ersten beiden Ladungen venezolanischen Öls, die vom Energiekonzern Chevron nach Erhalt einer neuen US-Genehmigung im vergangenen Monat exportiert wurden, sind laut Schiffsdaten am Freitag in Richtung Vereinigte Staaten ausgelaufen.

Das US-Finanzministerium hatte Chevron Ende Juli eine neue Lizenz erteilt, die es dem Unternehmen erlaubt, im sanktionierten südamerikanischen Land tätig zu sein und dessen Öl zu exportieren. Dies stellt eine Kehrtwende zu den strengeren Regelungen dar, die die Trump-Regierung Anfang des Jahres eingeführt hatte.

Die von Chevron gecharterten Tanker Mediterranean Voyager und Canopus Voyager haben am Freitag venezolanische Gewässer verlassen. Sie transportieren Ladungen von Hamaca- und Boscan-Schweröl zu US-Raffinerien, wie aus Daten von LSEG und Exportaufzeichnungen des staatlichen Unternehmens PDVSA hervorgeht.

Einer der Tanker steuert die US-Westküste an, während das zweite Schiff auf dem Weg nach Port Arthur, Texas, ist. Die voraussichtliche Ankunft beider Schiffe wird für die kommende Woche erwartet, wie die Daten zeigen.

Chevron verhandelt zudem separat über die Wiederaufnahme eines Lieferabkommens mit Valero Energy. Dieses könnte dem US-Raffinerieunternehmen Zugang zu einem Teil der Chevron zustehenden venezolanischen Öllieferungen verschaffen, die bei US-Golfraffinerien besonders beliebt sind, wie Insider berichten.

Chevron betont, dass das Unternehmen seine Geschäfte weltweit im Einklang mit den geltenden Gesetzen und Vorschriften sowie dem US-Sanktionsrahmen betreibe. Vorstandschef Mike Wirth erklärte zu Monatsbeginn, dass die Exporte aus Venezuela in kleinen Mengen wieder aufgenommen würden.

Im ersten Quartal exportierte Chevron rund 252.000 Barrel venezolanisches Öl pro Tag in die USA, was etwa 29% der Gesamtproduktion des OPEC-Landes entspricht.