Ausnahmezustand verhängt
Mehrere Tote bei Explosion in russischer Munitionsfabrik

16.08.2025, 04:38 Uhr

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Bei der Lagerung oder Produktion von Munition in einer Fabrik in der Region Rjasan ist es zu einem schweren Zwischenfall gekommen. Gemeldet werden mindestens neun Tote und über 100 Verletzte. Es ist wohl nicht der erste Vorfall in einem Werk des russischen Unternehmens.

Die Zahl der Opfer nach der schweren Explosion und dem Großbrand in einer Rüstungsfabrik in der russischen Region Rjasan ist bis zum frühen Morgen auf mindestens neun Tote und 120 Verletzte gestiegen. „Unsere Mitarbeiter setzen ihre Arbeit am Unglücksort fort“, zitierte die Agentur Tass einen Vertreter der Zivilschutzbehörden.

Gouverneur Pawel Malkow sprach bei Telegram zunächst bloß von einem Brand in einem Betrieb. Russische Staatsmedien berichteten allerdings, dass es sich um eine Fabrik zur Herstellung von Schießpulver und Sprengstoff handele. Ein Fabrikgebäude stürzte den Berichten zufolge ein. Mindestens ein Verletzter wurde aus den Trümmern geborgen.

Vor Ort sei der Ausnahmezustand verhängt worden, sagte Malkow. Auf Fotos und Videos waren Feuer und eine große Rauchwolke zu sehen. Zur Ursache gab es zunächst keine Angaben. Ermittler leiteten ein Verfahren wegen Verstoßes gegen die Sicherheitsvorschriften für Industrieanlagen ein.

Schon in der Vergangenheit war es in der Region zu schweren Zwischenfällen mit der Lagerung oder Produktion von Munition gekommen. 2021 starben bei einer Explosion in einem Werk des nun auch wieder betroffenen Unternehmens 17 Menschen.

Die Region ist auch immer wieder Ziel ukrainischer Drohnenangriffe, mit denen sich Kiew gegen die russische Invasion wehrt. Hinweise darauf, dass es infolge eines Drohneneinschlags oder von Sabotage zu der Explosion gekommen wäre, gab es bisher nicht.

Anfang Juli hatte es nach Behördenangaben bei einem ukrainischen Angriff auf die für ihre Rüstungsindustrie bekannte russische Großstadt Ischewsk Tote und Verletzte gegeben. Auf einem Video ist ein Einschlag von einer der bekannten ukrainischen Ljutyj-Drohnen zu sehen, die des Öfteren für Angriffe über weitere Distanzen verwendet werden. Ischewsk liegt über 1000 Kilometer von der Ukraine entfernt.