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Anlässlich der Veröffentlichung eines neuen Albums mit Creedence-Neuaufnahmen blickt John Fogerty im neuen Rolling-Stone-Music-Now-Podcast auf die Wurzeln seiner Band zurück.
Neues Album und politische Haltung
„Ich wusste, dass ich etwas Bemerkenswertes geleistet hatte“, sagt Fogerty über seine Jahre mit Creedence Clearwater Revival. „In gewisser Weise habe ich getan, was die Beatles taten – nur eben ganz allein. Ich hatte keine zwei anderen Jungs, die mit mir Songs schrieben.“
Für sein neues Album „Legacy: The Creedence Clearwater Revival Years“ (VÖ: 22. August) nahm Fogerty Klassiker wie „Born on the Bayou“ und „Have You Ever Seen the Rain“ mit seinen Söhnen Shane und Tyler neu auf – anstelle der längst getrennten Band. Im Interview spricht er über die Anfänge von Creedence, zollt seinen früheren Bandkollegen etwas Lob und mehr.
Fogerty freut sich, dass sein Freund Bruce Springsteen öffentlich gegen Trump Stellung bezog, und meint, der Präsident habe einen taktischen Fehler gemacht, den selbst Richard Nixon vermieden hätte: „Ich bin wirklich stolz auf Bruce, dass er zu seinen Werten steht und keine Angst hat, sie zu äußern. Nixon hätte erkannt, dass man der anderen Seite keine zusätzliche Aufmerksamkeit schenkt, indem man sie beim Namen nennt. So macht man sie nur berühmter.“
Scharfe Kritik an KI-Musik
Mit KI-generierter Musik kann Fogerty nichts anfangen – selbst wenn Bands wie Velvet Sundown versuchen, nach Creedence zu klingen. „Das ist alles Aufzugmusik“, sagt er. „Dieser Aufzug könnte noch weit höher als das Empire State Building fahren, und es wäre immer noch Aufzugmusik. Es ist künstlich, unecht und aus den falschen Gründen erschaffen. Da ist kein echter Schmerz, keine wirkliche Erfahrung drin – natürlich mag ich das nicht.“
Der swampige Gitarrensound in „Born on the Bayou“ war Fogertys Version des Tremolos von Pops Staples, Gitarrist der Staples Singers. „Das war Pops’ sehr ungewöhnlicher Sound“, erinnert sich Fogerty. „Die erste Platte, die ich von ihnen kannte, war wohl „Uncloudy Da“y (1956). Ich nutzte Vibrato gemischt mit Tremolo über einen Kustom-Amp – das war der Killer-Effekt.“
Anerkennung für die alte CCR-Chemie
Trotz jahrzehntelanger Streitigkeiten würdigt Fogerty die einmalige Chemie des ursprünglichen CCR-Line-ups: „Das sind die vier Leute, die diese Platten gemacht haben. So etwas passierte in der Musikgeschichte nicht noch einmal. Diese vier Menschen sind einzigartig. Ich gebe ihnen viel Kredit für das Gefühl in Songs wie ‘Proud Mary’ oder ‘Born on the Bayou’. Da steckt ein geheimnisvolles Element drin, von dem ich nicht behaupte, es allein in der Tasche gehabt zu haben.“
1969, als Creedence drei klassische Alben in einem Jahr veröffentlichte, arbeitete Fogerty aus purem Druck heraus: „Ich sagte mir: Im Grunde bin ich jetzt ein One-Hit-Wonder“, erinnert er sich nach dem Chart-Erfolg mit „Suzie Q“. „Es hat so lange gedauert, bis wir hierherkamen – jetzt hast du nur fünf Minuten, um den nächsten Schritt zu machen, sonst zieht das Scheinwerferlicht zu Led Zeppelin oder jemand anderem weiter. Dann ist es vorbei, wenn du jetzt nichts lieferst.“