Egal ob junge Menschen, die durch #BookTok ihre Leidenschaft für das Lesen entdecken, oder „die ältere Dame, die bei einer Tasse Tee einen neuen Roman entdeckt“, wie Stadtpfarrer Steffen Brühl im Pfarrbrief es zuletzt formulierte: Die Friedberger Stadtbücherei mit ihren rund 25.000 Medien – neben Büchern auch CDs, DVDs und digitale Formate – ist sehr gefragt mit über 100.000 Ausleihen im letzten Jahr. Doch die zahlreiche Kundschaft muss sich bald eine Zeit lang gedulden und dann umstellen: Noch bis einschließlich Sonntag ist sie zu den gewohnten Öffnungszeiten am angestammten Ort im Pfarrzentrum St. Jakob zu finden. Dann wird wegen des großen Umbaus gepackt und umgezogen: Erst ab voraussichtlich Sonntag, 5. Oktober, kann das Interimsquartier aufgesucht werden. Es befindet sich keinen Kilometer entfernt im Erdgeschoss der früheren Stadtsparkasse.
Aufwändige Renovierung der Friedberger Stadtbücherei steht an
Notwendig ist der Aufwand wegen des im September 2024 vom Stadtrat abgesegneten Umbaus: Das im selben Gebäude untergebrachte Café Divano wird außen wie innen mit der Bibliothek verbunden; unter anderem wird es einen gemeinsamen barrierefreien Eingang geben. Den größten Teil des städtischen Budgets von fast 900.000 Euro werden aber die neuen Möbel verschlingen, insbesondere natürlich Regale, in denen die Medien untergebracht sind. Das Team hofft, die renovierten Räume bereits zum 110. Jubiläum der Bücherei – seit 1916 wird sie von der Kirchenstiftung betrieben – beziehen zu können. Mit welchen Einschränkungen müssen die Besucherinnen und Besucher für die Zeit der Auslagerung rechnen?
Bücherei bleibt in Friedberg, aber das Angebot wird reduziert
Es lohnt sich für Lesebegeisterte, sich noch einmal so richtig einzudecken, wie Manuela Mack vom ehrenamtlichen Team der von der Kirche getragenen und der Stadt geförderten Bücherei erklärt: „Alle Leihfristen dauern bis Ende Oktober, wir haben uns für den Umzug noch ein bisschen Puffer gelassen. Keiner muss da Angst vor Mahngebühren haben.“ Im Ausweichquartier will die Bücherei, sobald der Umzug hoffentlich planmäßig über die Bühne gegangen ist, die gewohnten Öffnungszeiten einhalten. Doch ansonsten wird es Einbußen geben: Der Platz für die Medien sei in der vorübergehenden Bleibe wohl um einiges kleiner. Daher wird voraussichtlich überwiegend die Kinder- und Jugendliteratur angeboten, zusätzlich einige Romane. Der restliche Bestand, vor allem die Sachbücher, wird im Pfarrzentrum eingelagert: „Leider ist der dann erstmal nicht verfügbar, der Raum ist relativ klein und was zum Beispiel ganz hinten steht, da kommen wir nicht ran.“
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Die Stadtbücherei Friedberg wird im Ausweichquartier nur eingeschränkt Platz haben.
Foto: Eva Tradt
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Die Stadtbücherei Friedberg wird im Ausweichquartier nur eingeschränkt Platz haben.
Foto: Eva Tradt
Doch eine Alternative bietet das Online-Angebot „LEO-SUED“ (LEsen Online SUEDbayern), an dem Friedberg sich beteiligt: Auf der Seite dieses Verbunds können alle mit Büchereiausweis auf Inhalte zugreifen – vor allem für die „Durstrecke“ während des Umzugs eine gute Alternative. Während der Zeit in der Sparkasse muss sich generell viel nach Hause verlagern, so Mack: „Wir können noch nicht abschätzten, wie viel Platz wir haben, aber es wird sicher kaum Leseecken oder ähnliches geben, dafür ist es dort zu beengt.“
Doch ein wesentlicher Bestandteil wird natürlich weiterlaufen: Das IT-System bleibt aktiv, es können sich auch durchgehend Leute neu registrieren lassen, wenn sie etwa neu zugezogen sind. Und dann können sie sich gemeinsam mit der Stammkundschaft und dem Team auf die neu gestalteten Räumlichkeiten freuen.
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Michael Probst
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