Stand: 16.08.2025 12:06 Uhr

In dieser Freibadsaison hat die Berliner Polizei bisher 141 Straftaten gezählt – knapp sieben Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Dabei kamen wegen des verregneten Julis etwas weniger Gäste in die Bäder. Das teilte die Polizei auf Anfrage mit. Betrachtet wurde demnach die Zeit vom 1. April bis zum 10. August. 2024 hatte die Polizei 132 Fälle registriert, 2023 waren es noch 195.
 
Laut der Polizeisprecherin Anja Dierschke hängt der Anstieg vor allem damit zusammen, dass mehr Menschen Hausfriedensbruch begingen. In diesem Jahr verzeichnete die Polizei 23 solcher Fälle, im vergangenen Jahr waren es nur 16. Auch die Zahl der Körperverletzungen stieg: Bisher meldete die Polizei 21 Taten, 2024 waren es zur gleichen Zeit noch 13.

05.09.2024, Berlin: Ein Einsatzfahrzeug der Polizei steht vor dem Eingang zum Sommerbad Neukölln am Columbiadamm.

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Großteil betrifft Diebstähle

Ein großer Teil der Vorfälle betraf einfache Diebstähle, insgesamt 33 – darunter viele Taschendiebstähle. Außerdem registrierte die Polizei drei Sexualdelikte und sieben Fälle von Nötigung oder Bedrohung.
 
Zum Start der Saison kam es zunächst zu Problemen beim Einlass. „Zum Saisonanfang führten veränderte Abläufe beim Einlass der Badegäste zeitweise zu Unmut bei diesen und machten polizeiliche Einsätze erforderlich“, sagte Dierschke. Nach Abstimmung mit der Badeleitung passte die Polizei deshalb ihre Präsenz an. Am Freitag eskalierten im Sommerbad Neukölln Auseinandersetzungen. Dabei verletzten sich nach Polizeiangaben fünf Menschen, darunter eine Frau, die ins Krankenhaus musste.

Archivbild: Berliner stehen am Sommerbad Mariendorf in einer Warteschlange vor der Kasse am Eingang am 30.06.2019. (Quelle: picture alliance/dpa/Gregor Fischer)

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Bislang zwölf Prozent weniger Besucherinnen und Besucher

Von den insgesamt 141 Straftaten konnte die Polizei den Angaben zufolge in 64 Fällen mindestens eine tatverdächtige Person ermitteln, also in knapp der Hälfte der Fälle. Dazu zählen 33 Erwachsene, neun Heranwachsende im Alter von 18 bis 20 Jahren, 20 Jugendliche und vier Kinder.
 
Die Polizei führt die Entwicklung auch auf das Wetter zurück. Wegen des kühlen Starts kamen weniger Besucher in die Freibäder. Seit dem Saisonbeginn Ende April bis zum 10. August zählten die Berliner Bäderbetriebe und das Strandbad Wannsee rund 760.000 Gäste – etwa 110.000 weniger als im Vorjahr, ein Rückgang von zwölf Prozent. Rechnet man die Zahl der erfassten Delikte gegen die Zahl der Besucher auf, entspricht das einem Anteil von knapp 0,02 Prozent.
 
Mit dem sonnigen Wetter der vergangenen Tage drehte sich der Trend: Sie gehört laut einer Sprecherin zu den stärksten Badewochen der vergangenen vier Jahre.

Sendung: Fritz, 16.08.2025, 11:30 Uhr

Rundfunk Berlin-Brandenburg