So heiß wie der Juni war, so wenig sommerlich war der Juli. Wochenlang hat es geregnet. Wie hat sich das Wetter, das so manchem die Sommerlaune verregnete aber gut für die Natur war, auf das Grundwasser ausgewirkt?

Die Tiefengrundwasserstände sind unverändert

„Seit 2003 beobachten wir steigende Hitze und Wasserrückgang, das kann ein verregneter Juli nicht kompensieren“, sagt Gudrun Seidel, sie leitet das Wasserwirtschaftsamt Donauwörth, das auch für den Landkreis Augsburg zuständig ist. Beim Grundwasser müsse man auch zwischen oberflächennahen und tiefen Grundwasserleitern unterscheiden. „Bei den Oberflächengewässern haben wir aktuell keine Niedrigwasserabflüsse, da hat sich die Situation deutlich verbessert“, sagt Seidel, ergänzt aber: „Die tiefen Grundwasserstände haben sich nicht deutlich gefüllt, das dauert länger. Wenn überhaupt, haben sie sich leicht erholt.“

In der Region hat sich tatsächlich nicht viel verändert, wie aktuelle Daten zeigen. Der Niedrigwasser-Informationsdienst meldet in dieser Woche niedrige Wasserstände im Lech, in der Schmutter bei Fischach und in der Singold bei Langerringen. Das Tiefere Grundwasser ist außerdem in Zusmarshausen, Adelsried und Meitingen weiterhin sehr niedrig.

Die Auswirkungen der Juliniederschläge auf die Wasserstände in den Oberflächengewässer im Landkreis Augsburg war laut Wasserwirtschaftsamt an den offiziellen Pegeln beispielsweise an Lech, Wertach und Schmutter deutlich sichtbar. Die Abflüsse stiegen von einem niedrigen bis sehr niedrigen Niveau kurzfristig und mit einer zeitlichen Verzögerung auf mittleres Niveau. Aktuell sind die Wasserstände wieder niedrig. Flusshochwassergefahr bestand nicht.

Was der Regen im Landkreis Augsburg bewirkt hat

Etwas verändert hat der Regen trotzdem: Die oberen Bodenschichten werden dank des Dauerregens wieder gut durchfeuchtet, sagt Bernhard Simon, Leiter des Wasserwirtschaftsamtes in Kempten. Die Poren in den ersten Bodenmetern seien jetzt wieder mit Wasser vollgesogen, nachdem sie lange trocken waren. Durch diese Poren gelange weiteres Regenwasser tiefer in den Boden, damit sich Grundwasser bilden kann.

Kräftige, kurze Niederschläge gebe es wegen längeren Trockenperioden immer öfter, sagt Simon. Diese hätten aber keine Auswirkungen auf das Grundwasser. Auch deshalb müsse man sich dauerhaft um die Infrastruktur beim Wasser kümmern und sensibler bei der Wassernutzung sein. Dazu könne laut Simon auch der kürzlich vom Freistaat beschlossene Wassercent beitragen. Dadurch, dass Wasser pro Person eines Haushalts künftig etwa 5 Euro im Jahr kosten wird, werde die Ressource aufgewertet.

  • Piet Bosse

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