Standdatum: 16. August 2025.

Autorinnen und Autoren:
Karsten Lübben

Werder hat am Freitagabend 0:1 bei Arminia Bielefeld verloren.

Bild: Gumzmedia | Andreas Gumz

Erst die schwache Vorbereitung, dann das Aus im DFB-Pokal: Vor dem Bundesliga-Start blicken die Bremer auf einen miesen Sommer zurück. Auch der gewünschte Stürmer fehlt noch.

Marco Friedl wollte sich nach dem Abpfiff erst einmal sammeln. „Ich muss aufpassen, was ich jetzt sage, weil ich einfach extrem angefressen bin“, erklärte Werders Kapitän nach dem 0:1 im DFB-Pokal bei Arminia Bielefeld. „Wir sind mal wieder ausgeschieden. Das ist einfach extrem frustrierend.“

Bitter für die Bremer: Das Pokal-Aus beim Zweitliga-Aufsteiger war nicht einmal eine Überraschung. Schon im Februar, seinerzeit im Viertelfinale, warfen die Arminen Werder aus dem Wettbewerb. Diese sind in der 2. Liga mit zwei Siegen in die Saison gestartet. Bei Werder wiederum klappt seit Wochen so gut wie gar nichts.

Nur ein Tor in fünf Testspielen vor der Partie in Bielefeld

Die Vorbereitung der Bremer unter dem neuen Trainer Horst Steffen verlief enttäuschend. In den fünf Testspielen vor der Partie in Bielefeld kassierten sie vier Niederlagen und holten einmal ein Unentschieden. Die Gegner Parma Calcio, TSG Hoffenheim und Udinese Calcio gehören dabei nicht zu den Topadressen in Europa. Zudem gelang dem Team in den fünf Partien nur ein einziger Treffer.

Darüber hinaus fehlen Werder momentan einige Stützen. Mitchell Weiser hat sich im Training einen Kreuzbandriss zugezogen. Amos Pieper wurde aufgrund von Hüftproblemen operiert und Jens Stage muss momentan aufgrund einer Belastungsreaktion im Mittelfuß pausieren.

Friedl läutet die Alarmglocken

„Jetzt stehst du noch mehr in der Scheiße, als du es nach der Vorbereitung schon standest“, sagte Friedl nach dem Aus in Bielefeld. „Es wird nicht einfacher. Jetzt haben wir zu Recht den ersten Dämpfer bekommen. Vielleicht wachen wir jetzt alle auf.“ Friedl betonte richtigerweise dabei, dass die Gegner der Bremer „nicht leichter“ werden. Schon am ersten Spieltag der Bundesliga-Saison trifft Werder auswärts auf Eintracht Frankfurt, einen Champions-League-Teilnehmer.

Da müssen wir hellwach sein. Ansonsten kannst du schnell mit dem Rücken an der Wand stehen. Dann wird es ein ganz, ganz ekliges Jahr. Aber das ist noch weit hin. Wir müssen uns einfach straffen.

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Marco Friedl über den Saisonstart

Werder zahlte in Bielefeld den Preis für den fehlenden Stürmer

Gefordert sind dabei nicht nur die Spieler, sondern auch die Verantwortlichen auf dem Transfermarkt. Mit Marvin Ducksch haben die Bremer in diesem Sommer ihren Topscorer der vergangenen Jahre abgegeben. In Bielefeld zeigte sich einmal mehr eindeutig, dass Werder Qualität im Torabschluss fehlt. Marco Grüll und Justin Njinmah vergaben gute Chancen.

„Wir müssen uns den Schuh anziehen, dass wir nach vorne nicht durchschlagskräftig waren“, räumte Sportchef Clemens Fritz ein. „Wir wissen, und haben das ja auch klar kommuniziert, dass wir in der Offensive noch etwas machen wollen.“ Für Werder müsse es aber nicht nur sportlich, sondern auch wirtschaftlich passen. Bisher ist es den Verantwortlichen nicht geglückt, die allseits bekannte Lücke im Sturmzentrum zu schließen. In Bielefeld erhielten sie dafür die Quittung.

Mio Backhaus steht im Tor und gibt Kommandos.

Mio Backhaus wird bei Werder die Nummer eins, falls Michael Zetterer zu Eintracht Frankfurt wechselt.

Bild: Imago | De Fodi Images

Ein Kandidat bei Werder ist nach wie vor André Silva von RB Leipzig. Laut dem spanischen Sportmedium „AS“ soll Silva allerdings „zu 99-prozentiger Wahrscheinlichkeit“ zu einem Klub nach Spanien wechseln. Neben einem Nachfolger für Ducksch, der in der Offensive für Gefahr sorgt, muss Werder sich zwei Wochen vor dem Ende der Transferphase zudem wohl noch nach einem neuen Torwart umsehen, denn Michael Zetterer steht kurz vor einem Transfer zu Eintracht Frankfurt. Zetterer dürfte intern durch den 21-jährigen Mio Backhaus ersetzt werden. Allerdings benötigen die Bremer dann noch eine neue Nummer zwei.

Bild: Radio Bremen

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Quelle:
buten un binnen.

Dieses Thema im Programm:
buten un binnen mit sportblitz, 16. August 2025, 19:30 Uhr