„Viele nette Menschen kennengelernt“

Jester zufolge hat er in Sachsen nette Menschen kennegelernt. „Sie sind auf mich zugekommen. Hier im Westen muss ich selbst aktiv werden.“ So habe ihm ein Mann bei Königsbrück einen Schirm und einen Regenponcho geschenkt, als ihn ein Regenguss für einen halben Tag stoppte. Dessen Frau habe ihm einen losen Hosenknopf angenäht und die eingerissene Bauchtasche geflickt. Ein Radlerin hätte ihm in Großenhain Käsebrote gebracht.

Im Westen muss ich aktiv werden, in Sachsen kamen die Menschen auf mich zu.

Dr. Frank Jester
Barfußwanderer und Arzt aus Niedersachsen

Geldspenden lehnt er ab

Auch Geld habe man Jester angeboten. In Liebschützberg in Nordsachsen wollten ihm demnach zwei Frauen aus ihrem haltenden Autro je zehn Euro für Hundefutter geben. „Aber ich nehme auf der Reise kein Geld an.“ Gerne erinnerte sich Jester an seinen Besuch in Leipzig. Dort wurde er am 1. August von Wirtschaftsbürgermeister Clemens Schülke (CDU) empfangen. Der Bürgermeister gab Äpfel als Wegzehrung mit, heißt es auf Leipzigs Webseite. Und man habe sich über gesunde Ernährung ausgetauscht, so Jester, der sich unterwegs auch von Wildfrüchten und Kräutern ernährt.

Frische Äpfel vom Bürgermeister

Später konnte Jester der Stadt Leipzig zufolge kostenlos in einem Hotel in Böhlitz-Ehrenberg übernachten. In der Gemeinde Machern im Kreis Leipzig traf er zudem den dortigen Bürgermeister Karsten Frosch (CDU), berichtete der Wanderer.

Der Arzt aus Niedersachsen hatte Ende Juli seine Wanderung im östlichen Zentendorf in der Gemeinde Neißeaue begonnen. In drei Wochen wollte er 750 Kilometer bis zur niederländischen Grenze an den westlichsten Ort Deutschlands wandern. Aufgeben komme für ihn nicht infrage, hatte der Barfußwanderer am Start betont. In der kommenden Woche wolle er sein Ziel an der niederländische Grenze erreichen.