Ein bisschen überrumpelt von dem massiven Andrang wirken alle Beteiligten dann doch, als sie die lange Schlange sehen, die sich am Rotebühlplatz um eine Ecke, eine Treppe hoch und bis weit nach hinten schlängelt. Denn der Influencer und Youtuber Nicolas Lazaridis, besser bekannt als Inscope21, verkauft am Samstagnachmittag die Kleidung seiner Marke Ola Kala bei einem Sonderverkauf und sorgt damit für einen Massenandrang in der Stuttgarter Innenstadt.
Lange Schlangen trotz Hitze
Bei Temperaturen um die 30 Grad stehen mehrere Hundert Menschen stundenlang an, um aussortierte Ware mit kleinen Schönheitsfehlern zum Sonderpreis zu ergattern. „Es dauert schon ein bisschen lange, ich hoffe, dass nachher noch ein paar Stücke da sind“, sagt der 27-jährige Maurice, der seit etwa zweieinhalb Stunden ansteht.
„Ich habe schon damit gerechnet, dass viel los sein wird, aber nicht so viel“, sagt Philip, der über Instagram von dem Verkauf mitbekommen hat. Ähnlich geht es auch Magdalena, die bei Ola Kala für das Marketing zuständig ist: „Wir haben schon mit vielen Menschen gerechnet, aber nicht mit so vielen.“ Ob der Andrang bedeute, dass bald wieder ein Verkauf in Stuttgart stattfinden könnte? „Wir wollen so etwas eigentlich viel öfter machen, mindestens einmal im Jahr“, so Magdalena.
Die Veranstalter sprechen von bis zu 3000 Menschen, die zum Sonderverkauf gekommen sind. Foto: Lea Jansky
Denn bislang gibt es die Mode von Ola Kala eigentlich nur im Internet zu kaufen. Auch deshalb nutzen an diesem Samstag so viele Menschen die Möglichkeit, die Kleidung sehen zu können, ohne sie bestellen zu müssen. Angeboten wird alles über Shirts, Taschen, Mützen, bis hin zu Schmuck und Jacken. Auch die Parfüms des Influencers, die er als seine Leidenschaft bezeichnet, kann man bei dem Sonderverkauf ausprobieren.
„Wir freuen uns, dass so viele Leute da sind, die Bock auf unsere Kleidung haben“, sagt Nicolas Lazaridis, der bei dem Sonderverkauf auch selbst dabei ist und mitanpackt. Denn zu tun haben die Veranstalter einiges: Der Einlass muss kontrolliert und die Ware nachgefüllt werden, außerdem wird immer wieder Wasser an die Wartenden draußen verteilt.
Aussicht auf ein Ende des Andrangs gibt es nicht, die Schlange scheint sich endlos nach hinten zu schlängeln, immer wieder kommen neue Leute hinzu, die sich tapfer hinten anstellen. Im Laden selbst herrscht emsiges Gewusel. Die Angestellten sind bemüht, alles am Laufen zu halten und die Kunden freuen sich über ihre Chance, preisgünstig einzukaufen. Sie wühlen in Kartons mit Hosen und durchsuchen die Kleidungsstangen nach bunten Shirts. Die gibt es beispielsweise schon ab zehn Euro.
Tausende Kleidungsstücke stehen zum Verkauf
Etwa 6000 Kleidungsstücke hat das Team um Nicolas Lazaridis mitgebracht. Auf die Frage, ob da für alle etwas übrig bleibt, zuckt Magdalena aus dem Marketingteam mit den Achseln und überlegt kurz. „Ich denke, es könnten etwa 3000 Leute insgesamt hier sein, das würde dann ja schon aufgehen.“
Geplant ist, den Verkauf bis 20 Uhr fortzusetzen. Falls es dann immer noch eine Schlange gebe, wolle man aber auch diesen Wartenden noch eine Chance geben, so Magdalena. Dann rätselt sie kurz darüber nach, ob sie dafür die nötige Genehmigung haben: „Das müssen wir dann mal sehen.“ Trotz des massiven Andrangs und den hohen Temperaturen bleiben sie und alle Beteiligten – die Menschen in der Warteschlange eingeschlossen – entspannt und gut gelaunt. Für ein Schnäppchen nimmt der Schwabe eben so manche Strapazen auf sich.