Erst war es nur ein Fehlstart, doch jetzt steckt der Club schon in einer echten Krise.

Das blamable Pokalaus gegen Viertligist Illertissen (5:6 i. E.) verschärft die aktuell schlechte Stimmungslage rund um den Club weiter. Vor allem in der ersten Halbzeit bot die Mannschaft von Trainer Miroslav Klose (47) gegen den Tabellenneunten der Regionalliga Bayern eine indiskutable Leistung. Bereits nach 120 Sekunden lag der FCN schon mit 0:1 durch Milic zurück, weil sich die Defensive vom schnellen Umschaltspiel der Amateure übertölpeln ließ. Vor allem Kapitän Robin Knoche machte dabei keine gute Figur.

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Quelle: BILD16.08.2025

Eine Nürnberger Trotzreaktion auf den Rückstand gab es aber erst einmal nicht. Stattdessen erhöhte der krasse Außenseiter nahezu mit einer Kopie des ersten Tores kurz vor der Pause durch Glessing sogar auf 2:0 (43). Bereits da schnupperte Illertissen schon an der Sensation.

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Nach dem Wechsel zog Klose aber die richtigen Schlüsse und nahm die schwachen Knoche und Jansich vom Platz. Dafür brachte er mit Artem Stepanov einen weiteren Stürmer sowie mit Caspar Jander den lange vermissten Mittelfeld-Strategen. Es war der erste Saisoneinsatz von Jander, der zuletzt wegen einer Knieverletzung fehlte.

Und angeführt von dem starken U21-Nationalspieler blies der Club zur Aufholjagd. Der ebenfalls sehr auffällige Yilmaz schoss in der 66. Minute den Anschlusstreffer, doch dann bremste ein Gewitter den FCN erst einmal aus. Das Spiel wurde in der 74. Minute wegen Starkregens für 10 Minuten unterbrochen.

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Aber auch danach machte der FCN da weiter, wo er aufgehört hatte. Stepanov besorgte den 2:2-Ausgleich (79.) und Telalovic verwandelte 3 Minuten vor Schluss einen an Jander verursachten Foulelfmeter zur 3:2-Führung (87.) Der Club sah plötzlich wie der sichere Sieger aus. Doch die aufopferungsvoll kämpfenden Amateure kamen in der Nachspielzeit nach einer Ecke und dem Treffer von Tobias Rühl tatsächlich noch einmal zurück.

Da die Verlängerung torlos blieb, musste also ein Elfmeterschießen die Entscheidung bringen. Und auch hier hatte der Zweitligist eigentlich schon einen entscheidenden Vorteil. Doch der Fehlschuss von FCN-Neuzugang Lochoshvili ließ Illertissen weiter hoffen.

Als mit Noah Maouboulou ein weiterer Nürnberger Neuzugang verschoss, bot sich plötzlich dem krassen Außenseiter die große Siegchance. Und die ließ sich Clayton Irigoyen dann auch nicht mehr nehmen. Dass mit dem luxemburgischen Auswahlspieler ausgerechnet ein ehemaliger Amateurspieler des FCN zum Matchwinner wurde, passt irgendwie ins Bild der bisherigen Club-Saison. Irigoyen war erst vor dieser Spielzeit nach Illertissen gewechselt.

Torhüter Christian Mathenia zum Pokalaus: „Wenn der Regionalligist gegen einen Zweitligisten ins Elfmeterschießen kommt, dann hat er es sich auch verdient, weiterzukommen.“

Für den FCN und Trainer Miroslav Klose wird es dagegen immer unangenehmer. Nürnbergs Sportvorstand Joti Chatzialexiou ist mehr denn je gefordert, die dringend benötigten Kaderanpassungen, sprich Verstärkungen, vorzunehmen. Viel Zeit dafür bleibt bis zum Transferschluss am 1. September aber nicht mehr. Das ausgegebene Saisonziel von Platz 1 bis 7 verkommt aktuell immer mehr zur Farce.