Stand: 16.08.2025 17:09 Uhr

Im Columbiabad in Berlin-Neuöllkn ist es am Freitag zu Auseinandersetzungen gekommen – die Polizei musste einschreiten. Bei einem Streit am Beckenrand gerieten rund 20 Personen aneinander. Mehrere wurden verletzt.

Fünf Badegäste im Columbiabad in Berlin-Neukölln haben sich am Freitagnachmittag bei einem Streit verletzt. Das sagte ein Sprecher der Polizei dem rbb. Eine Person sei so schwer verletzt worden, dass sie ins Krankenhaus kam.

Archivbild: Kinder und Erwachsene baden und sonnen sich im Sommerbad Mariendorf. (Quelle: dpa/Fischer)

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Wie die Polizei am Samstag mitteilte, schubsten sich zunächst vier junge Männer im Alter zwischen 18 und 22 Jahren aus Spaß am Beckenrand. Einer fiel daraufhin ins Wasser und dort auf eine 16-Jährige, die dadurch verletzt wurde.

Ein anderer Badegast des Sommerbads Neukölln soll daraufhin aus dem Becken gestiegen und mit geballter Faust auf die jungen Männer zugelaufen sein. Demjenigen, der auf die Jugendliche gefallen war, schlug er demnach ins Gesicht. Gleichzeitig sollen sich etwa 15 bis 20 weitere Menschen mit dem Schlagenden solidarisiert und ebenfalls auf die vier jungen Männer eingeschlagen haben.

Nach kurzer Zeit liefen alle Angreifer in unterschiedliche Richtungen davon. Die Polizei konnte den Angaben zufolge aber vor Ort vier Angreifer im Alter von 15 bis 21 Jahren ausfindig machen, die an den Attacken auf die vier jungen Männer beteiligt gewesen sein sollen. Der Älteste davon soll der erste Angreifer gewesen sein. Sie kamen im Anschluss wieder auf freiem Fuß.

Ausweispflicht und Taschenkontrollen

In den Freibädern herrscht angesichts der Temperaturen Hochbetrieb. Die Deutsche Presse-Agentur berichtete, für das Columbiabad in Neukölln habe die Einlass-Ampel zeitweise am Freitag auf Rot gestanden. Damit gilt dort nach Unternehmensangaben ein Verkauf-Stopp für Tickets.
 
Vor allem in der Saison 2023 war es wiederholt zu Gewaltvorfällen in manchen Freibädern gekommen. Die Sicherheitsmaßnahmen wurden seitdem verstärkt.

Nach wiederholter Gewalt in Berliner Freibädern hatten die Betreiber und die Berliner Landesregierung schärfere Sicherheitsmaßnahmen verfügt. Dazu zählen eine Ausweispflicht und Taschenkontrollen.

Archivbild: Berliner stehen am Sommerbad Mariendorf in einer Warteschlange vor der Kasse am Eingang am 30.06.2019. (Quelle: picture alliance/dpa/Gregor Fischer)

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Zahl der erfassten Straftaten in Bädern leicht gestiegen

In der diesjährigen Freibadsaison registrierte die Berliner Polizei bislang 141 Straftaten und damit etwas mehr als im Vorjahreszeitraum, obwohl die Zahl der Besucherinnen und Besucher wegen des verregneten Julis gesunken ist. Betrachtet wurde für diese Statistik die Zeit zwischen dem 1. April und dem 10. August. 2024 waren es im selben Zeitraum 132 Straftaten, 2023 waren es 195, wie die Polizei auf Anfrage mitteilte.
 
Der leichte Anstieg der Straftaten hängt vor allem mit einer Zunahme von Hausfriedensbrüchen zusammen, wie Polizeisprecherin Anja Dierschke sagte. Die Polizei hat bisher 23 Hausfriedensbrüche registriert. 2024 waren es im gleichen Zeitraum 16. Auch die Zahl der Körperverletzungen ist gestiegen: Dieses Jahr meldet die Polizei bislang 21, vergangenes Jahr waren es im selben Zeitraum 13.

In etwa 45 Prozent der Fälle wurden Tatverdächtige ermittelt

Darüber hinaus ging es dieses Jahr bei einem Großteil der Straftaten um einfache Diebstahlsdelikte (33), zum Beispiel Taschendiebstahl. Außerdem meldet die Polizei unter anderem drei Sexualdelikte und sieben Straftaten wie Nötigung oder Bedrohung.
 
Von den insgesamt 141 Straftaten hat die Polizei in 64 Fällen mindestens eine tatverdächtige Person ermittelt – das entspricht einer Quote von gut 45 Prozent. Dazu zählen den Angaben zufolge 33 Erwachsene, 9 Heranwachsende – damit sind 18- bis 20-Jährige gemeint -, 20 Jugendliche und 4 Kinder.
 
Seit Saisonstart Ende April haben die Freibäder und das Strandbad Wannsee laut den Bäderbetrieben rund 760.000 Besucher gezählt – etwa 110.000 weniger als im Vorjahreszeitraum. Doch mit der Rückkehr des Sommers zählte die vergangene Woche zu den besucherstärksten der vergangenen vier Jahre, wie eine Sprecherin am Freitag mitteilte.
 
Sendung: rbb24 Inforadio, 16.08.2025, 8 Uhr

Rundfunk Berlin-Brandenburg