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bab15082025 tv-halle babenhausen energie sparen Im ehrenamtlichen Arbeitseinsatz (von links) Peter Büttner, Kurt Thiel auf der Leiter und Marjan Virant Foto: GrimmIm ehrenamtlichen Arbeitseinsatz: Peter Büttner (links), Kurt Thiel auf der Leiter und Marjan Virant. © Grimm, Petra

Der Babenhäuser Turnverein engagiert sich für erneuerbare Energien. Erste Maßnahmen zeigen Erfolg. Weitere Schritte sind bereits in Planung.

Babenhausen – Strom sparen und auf eine nachhaltige Energieversorgung durch erneuerbare Energien umsteigen: Gut, wenn sich auch Vereine dieses Ziel auf die Fahne schreiben. Der Babenhäuser Turnverein (TVB) geht es an, in kleineren und größeren Schritten.

Für verschiedene Energiesparmaßnahmen in der Turnhalle wurde er jetzt auch mit einem „Stern des Sports“ in Bronze belohnt. Der Wettbewerb, den der Deutsche Olympische Sportbund gemeinsam mit den Volksbanken und Raiffeisenbanken seit 2004 durchführt, zeichnet Sportvereine aus, die sich besonders gesellschaftlich engagieren oder ihren Verein weiterentwickeln. Die Preisübergabe soll Anfang September stattfinden.

Die Energie- und Klimawende ist ein Jahrhundertprojekt. Letztendlich geht es um nicht weniger als die Bewahrung der Lebensgrundlagen künftiger Generationen.

„Die Energie- und Klimawende ist ein Jahrhundertprojekt, welches die breite Unterstützung der gesamten Bevölkerung benötigt. Letztendlich geht es um nicht weniger als die Bewahrung der Lebensgrundlagen künftiger Generationen“, sagt Vereinsmitglied Kurt Thiel, einer der Motoren des Projekts. Der Startschuss für das Engagement in Sachen Energiewende fiel bereits bei der Jahreshauptversammlung vor zwei Jahren, erzählt Thiel: „Umweltbewusste Mitglieder haben den Antrag gestellt, die erneuerbaren Energien im Verein einzusetzen und dadurch den Bedarf an fossiler Energie zu reduzieren. Dieser Antrag wurde einstimmig angenommen.“

Ernüchterung stellte sich nach Beratungsgesprächen mit dem Sportstättenberater des Landessportbunds Hessen und einem selbstständigen Energieberater ein. „Wir sind zu der Erkenntnis gekommen, dass man das Ziel, Einsatz der erneuerbaren Energien und die Reduzierung des Einsatzes von fossilen Energien aus finanziellen Gründen nur Schritt für Schritt erreichen kann“.

bab15082025 tv-halle babenhausen energie sparen Kurt Thiel mit einer der neuen Notausgangsleuchten Foto: GrimmKurt Thiel an einer Notausgangsleuchte. © Grimm, Petra

Keine Kurz-, sondern eine Langstrecke also, für die nicht nur Geld, sondern auch Leute gebraucht werden, die planen, organisieren und anpacken. Das Preisgeld in Höhe von 1000 Euro, das der Verein bei der Entega-Vereinsaktion 2024 „Stark im Verein, stark fürs Klima“ für den 2. Platz in der Region Darmstadt erhalten hat, brachte die Sache ins Rollen. „Durch dieses Preisgeld konnten wir unser Ziel aktiv angehen“, so Thiel. Weitere Förderanträge wurden erfolgreich bei der Stadt Babenhausen, der Jubiläumsstiftung der Sparkasse Dieburg, dem Landessportbund Hessen, dem TVB-Förderverein und dem Landkreis Darmstadt-Dieburg („Umweltschutzpreis 2025“, Entscheidung steht noch aus) gestellt, außerdem ist die Bewerbung bei der Frankfurter Volksbank für „Sterne des Sports 2025“ auf den Weg gebracht.

Die nötige „Manpower“ fand sich im „Team Instandhaltung“ zusammen. Neben Kurt Thiel engagieren sich Peter Büttner, Marjan Virant, Klaus Rühl, Gerhard Kraft, Tom Sarnow, Wolfgang Hartmann, Rolf Dietrich und Uto Dirkes ehrenamtlich bei den Arbeitseinsätzen.

bab15082025 tv-halle babenhausen energie sparen Peter Büttner (links) und Marjan Virant besprechen die nötigen Arbeitsschritte Foto: GrimmAbsprache: Peter Büttner (links) und Marjan Virant planen die Arbeitsschritte. © Grimm, Petra

Um zu einer Photovoltaikanlage auf dem Turnhallendach zu kommen, musste die Gruppe kreativ werden, denn die Investition in eine solche Anlage wäre für den Verein nicht zu stemmen gewesen, so Thiel. Schließlich fand man eine Lösung mit einem ortsansässigen Unternehmen, das das Hallendach der Sporthalle für eine Photovoltaikanlage mietet und im Gegenzug – an Stelle einer Mietzahlung – auf dem Geschäftsstellengebäude eine „kostenfreie“ Anlage für den Verein installiert. „Nach der Verstärkung des Netzanschlusses durch die e-netz Südhessen AG im vergangenen Monat werden die beiden Photovol㈠taikanlagen in den kommenden Wochen installiert“, sagt Thiel.

Ohne Fördergeld geht‘s nicht

Was steht sonst noch auf dem Plan und wo ist bereits ein Haken dran? Nach den Zusagen der Fördermittel haben die ehrenamtlichen Helfer zwischenzeitlich alle Leuchtstoffröhren gegen LED-Röhren in mehr als 75 Beleuchtungen ausgetauscht und in den Sozialräumen, Umkleiden und Toiletten, wo gerne mal vergessen wird, das Licht auszumachen, Bewegungsmelder eingebaut. „Hierdurch konnte die Anschlussleistung der Beleuchtungen von über 7500 Watt um mehr als 50 Prozent gesenkt werden“, berichtet Thiel. Die Klimatisierung der Geschäftsstelle erfolgt seit April mit einer Wärmepumpe.

Der Gasverbrauch soll reduziert werden, indem noch vor der Heizperiode die manuellen Heizkörperthermostate in den Sozialräumen, Umkleiden und Toiletten durch smarte ersetzt werden. Außerdem wird, nachdem die Photovoltaikanlage installiert ist, das Warmwasser für die Duschen mit Solarstrom aufbereitet.

„In dem Zeitraum von Ostern bis Oktober wird die Gastherme abgeschaltet, und es erfolgt keine CO₂-Belastung durch das Verbrennen von Erdgas“, so Thiel. Das Geld, das eingespart wird durch die Maßnahmen, soll reinvestiert werden.