In Pforzheim trifft Heike Reiter eine Entscheidung, die ihr Leben verändert. In ihrem Debütroman verarbeitet sie den Weg vom Burnout zur neuen Existenz in der Karibik.
Heike Reiter und ihr Roman „Bye-Bye Hamsterrad“: Das Buch ist zwar keine klassische Biografie, aber dennoch sehr persönlich.
Foto: Heike Reiter
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Um Sonnenschein, das Meer und romantische Gefühle geht es in Heike Reiters erstem Roman – zumindest auf den ersten Blick Doch hinter der Urlaubsidylle steckt mehr: Die Autorin erzählt ihre eigene Geschichte. Das Buch ist zwar keine klassische Biografie, aber dennoch sehr persönlich.
Reiter hat viele Jahre als Grafik-Designerin und Art-Direktorin in Deutschland gearbeitet. Ganz glücklich war sie damit aber nie. „Fortlaufend und auch während der Arbeit habe ich immer versucht, mir mein neues Leben auszudenken“, erzählt sie. 2003 wagt sie schließlich den Ausbruch, folgt ihrer Sehnsucht ans Meer. Ganz ähnlich ergeht es auch ihrer Romanfigur. Der Titel: Bye-Bye Hamsterrad – Mias Weg in die Karibik. Seit dem 4. Juli ist das Buch erhältlich.
Von Pforzheim in die Karibik: Autorin und Buchfigur weisen Parallelen auf
„Mein kleiner Weg zum Strand“, erklärt Autorin Heike Reiter.
Foto: Heike Reiter
Die Geschichte beginnt in Pforzheim. Mia, die Hauptfigur, ist 42 Jahre alt, arbeitet in einem Versandhaus, und ihr Sohn besucht das Fritz-Erler-Gymnasium. Sie ist alleinerziehend und fühlt sich ausgelaugt.
„Die Nachtruhe ist kurz, die Wochenenden auch. Unternehmen kann man kaum etwas, denn man ist einfach viel zu fertig von der Woche“, so beschreibt Reiter das Leben ihrer Figur – und ihren eigenen Alltag vor dem Ausbruch aus dem Hamsterrad.
Heike Reiter plant zwei weitere Bände.
Foto: Heike Reiter
Den Beschluss, endgültig etwas zu ändern, fasst die Protagonistin Mia in einem Café in der Pforzheimer Innenstadt. Zunächst führt ihr Weg nach Saint-Tropez, später weiter in die Karibik. Ihr Traum: selbstgemachten Schmuck verkaufen. Dort begegnet sie einem interessanten Weltenbummler – und verliebt sich. Doch der Neuanfang auf der Insel ist nicht einfach.
Auch Reiter selbst hat mit ihrem Sohn als alleinerziehende Mutter in Pforzheim gelebt. „Unsere Heimat bleibt immer dort“, sagt sie. Bevor sie in die Ferne aufbrach, kam der Zusammenbruch: Burnout.
Reiter sagt, es war ihre Einstellung, die nicht gestimmt hat. „Es hat nicht richtig gepasst. Ich habe nicht richtig reingepasst.“ Später lebt auch sie zeitweise in Saint-Tropez und in der Karibik, wo sie – genau wie Mia – Schmuck verkauft. Am Meer trifft sie auf ihre große Liebe.
Über Jahre hinweg arbeitet Reiter an ihrem ersten Buch. Sie investiert viel Zeit in das Schreiben und Lektorieren des Romans – oft vom Liegestuhl aus. Online bestellen kann man diesen bereits bei vielen Buchhandlungen. Geplant hat sie nun, ihn auch in ein paar Geschäften in Pforzheim unterzubringen.
Man muss dem Universum etwas Zeit lassen, damit das Glück auch entstehen kann.
Heike Reiter
Autorin
„Es sind die Mütter, für die ich das Buch geschrieben habe“, sagt Reiter. Jenen Frauen, die sich überfordert, gestresst und unzufrieden fühlen, will sie Mut machen: Es gibt auch andere Wege. Nicht über Nacht, sagt sie. „Man muss dem Universum etwas Zeit lassen, damit das Glück auch entstehen kann.“
Das Schmuckdesign stellt Reiter vorerst zurück. Künftig will sie sich ganz dem Schreiben widmen. Zwei weitere Bände sind geplant, denn sie hat noch viel zu erzählen. Aktuell ist Reiter wieder in Deutschland, plant aber, im Winter in die Karibik zurückzukehren. „Mein Herz sehnt sich unglaublich zurück“, erklärt sie.