Die islamistische Szene in Hamburg wächst, aber die Politik ist weitgehend machtlos. Besuch an einem der wichtigsten Treffpunkte der Radikalen
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Artikelzusammenfassung
Im Hamburger Al-Azhari-Institut treffen sich junge Männer, um salafistischen Predigern zuzuhören, die antisemitische und radikalislamische Ansichten verbreiten. Trotz Warnungen der Behörden wurde das Institut bisher nicht verboten. Die Szene wächst durch Propaganda in sozialen Medien und rekrutiert vor allem junge Muslime aus ärmeren Stadtteilen. Die Behörden haben Schwierigkeiten, gegen die Radikalisierung vorzugehen, während Islamisten Jobs, Wohnungen und Partner vermitteln. Trotzdem gibt es Präventionsprogramme und Projekte zur Demokratieförderung.
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Der Prediger Ahmad Armih (links); Das Al-Azhari-Institut in Hamburg
© [M] abul.baraa_offiziell/Instagram; DZ
Die Luft ist elend stickig, rund hundert Männer drängen sich im Gebetsraum. Säulen tragen die niedrige Decke, Kondenswasser beschlägt die Fensterscheiben. „Bruder“, fragt einer der Gäste seinen Nachbarn, „willst du eine Dattel?“
Eine Packung mit Früchten wandert durch die Reihen. Finger greifen hinein, während die Jungs miteinander murmeln. Wenige hier sind älter als Anfang zwanzig. Sie verbringen diesen Samstagabend im Januar im Hamburger Al-Azhari-Institut. Was nach einem Zentrum muslimischer Gelehrsamkeit klingt, ist nach Einschätzung Hamburger Beamter ein Treffpunkt von Islamisten.