Mädchen wohl Islamistin
13-Jährige sticht in Psychiatrie Betreuerin nieder – Polizei warnte vor Tat

17.08.2025, 13:55 Uhr

Artikel anhören

Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos

Beim Kochen in der Küche einer Psychiatrie kommt es zum Unglück. Ein Mädchen attackiert seine Betreuerin und verletzt sie lebensgefährlich. Die Täterin ist offenbar eine Islamistin und wegen des Verdachts auf einen Anschlag untergebracht. Erst jüngst warnte die Polizei nochmals vor dem Mädchen.

In einer psychiatrischen Klinik in Paderborn soll eine 13-jährige Patientin eine Betreuerin mit einem spitzen Gegenstand angegriffen und lebensgefährlich verletzt haben. Wie die Polizei in Bielefeld und die Staatsanwaltschaft Paderborn gemeinsam mitteilten, soll sich der Angriff auf die 24-Jährige am Samstagvormittag während des Kochens in der Küche ereignet haben. Das Mädchen stach der Frau offenbar in den Rücken. Das Opfer wurde vor Ort zunächst notärztlich versorgt und anschließend in ein Krankenhaus gebracht. Inzwischen ist sie außer Lebensgefahr. Die Polizei hatte die Einrichtung erst unlängst vor genau einer solchen Tat gewarnt.

Die 13-Jährige befindet sich den Angaben zufolge aufgrund eines Unterbringungsbeschlusses in der Einrichtung. Sie wurde in Gewahrsam genommen. Maßnahmen wie Untersuchungshaft kommen wegen ihres jungen Alters nicht in Betracht. Medienberichten zufolge handelt es sich bei dem Mädchen um eine Islamistin. Sicherheitsbehörden werfen ihr vor, einen Anschlag zu planen. Laut „Spiegel“ hatte sie gegenüber Kontaktpersonen angegeben, einen Menschen vor ihrem 14. Geburtstag töten zu wollen – denn dann wird sie strafmündig. Der Geburtstag steht im Herbst an.

Wie nun bekannt wurde, hatte die Polizei die Klinik erst wenige Tage vor der lebensbedrohlichen Attacke vor einer solchen Tat gewarnt. Demnach hatten die Ermittler erfahren, dass die Jugendliche im Rahmen ihrer Therapie Zugang zu einer Küche bekommen sollte. Daraufhin hatte die Polizei die Klinik gewarnt. Die Klinik habe aber an ihrem Vorgehen festgehalten.

Weil nicht ausgeschlossen werden konnte, dass von der 13-Jährigen eine Gefahr für andere Menschen ausgeht, bestand eine Überwachung „rund um die Uhr“, wie die Polizei weiter berichtete. In den Räumen der Klinik werde dies durch einen Sicherheitsdienst durchgeführt, für den der Klinikträger verantwortlich sei. „Außerhalb der Räumlichkeiten wurden durch die Polizei Kräfte vorgehalten, um im Falle eines Fluchtversuches eingreifen zu können.“ Bei einem Fluchtversuch aus der Wohnung im Juli hatte die Jugendliche unter anderem einen Polizisten verletzt und war deshalb in die geschlossene Psychiatrie gekommen.

Das Motiv sei bislang unklar, auch eine politische Motivation werde geprüft. Für die Allgemeinheit habe keine Gefahr bestanden.

Vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe gab es dazu zunächst keine Stellungnahme. „Ein Vertreter des Klinikträgers ist morgen in unserer Klinik, um die Sachverhalte zu klären, die zu der Tat geführt haben“, erklärte ein LWL-Sprecher. Vor allem gehe es im Moment darum, der verletzten Mitarbeiterin Beistand zu leisten und mit dem Team der Klinik und den anderen Patienten die Verarbeitung der Tat weiterzuführen.