Berlin – Wer so eine Untermieterin hat, braucht keine Feinde mehr! Jaana Stuhlmüller (41) wurde Opfer einer Mietnomadin – ein teurer Albtraum.
Im Herbst 2024 überließ Stuhlmüller ihre Maisonette-Wohnung im Bezirk Berlin-Friedrichshain Emilia B. (33) zur Untermiete und begann in El Palmar (Andalusien) ihre Ausbildung zur therapeutischen Yoga-Lehrerin. „Emilia befand sich in einer misslichen Notlage und ich wollte nur helfen“, sagt Jaana.
Anfangs lief alles gut. Doch schon zwei Monate nach dem Einzug zahlte die Untermieterin nicht mehr, der Kontakt brach ab und Beschwerden der Nachbarn häuften sich. Fristen verstrichen, Angebote wurden nicht angenommen und die fristlose Kündigung wurde ignoriert.
Jaana Stuhlmüller (41) lebt momentan in Spanien und macht eine Ausbildung zur therapeutischen Yoga-Lehrerin. Ihre Untermieterin macht ihr das Leben schwer
Foto: Privat
Seit vier Monaten wurden Miete, Stromkosten und Nachzahlungen nicht getätigt.
Untermieterin zieht einfach nicht mehr aus
Stuhlmüller zu BILD: „Sie zieht einfach nicht mehr aus! Man kann nicht mit ihr reden und alle rechtlichen Schritte dauern ewig.“ Sie hat Anfang des Jahres eine Anwältin eingeschaltet, eine gerichtliche Zwangsräumung durchzusetzen dauert aber Monate! Monate, die Jaanas Existenz bedrohen.
Ohne Anwaltshonorare haben sich bei ihr jetzt schon Kosten in Höhe von 10.000 Euro angehäuft. Durch die vielen Gerichtsverfahren, die in den nächsten Monaten noch auf sie zukommen, werden die Kosten weiter steigen. „Das ist eine Katastrophe! Ich mache Schulden ohne Ende und weiß nicht, wie ich das schaffen soll“, sagt sie verzweifelt.
Die Mietnomadin hat alle persönlichen Gegenstände ihrer Vermieterin in den Hausflur gestellt. Emilia B. lässt niemanden in die Wohnung
Foto: Timo Beurich
Anna Gau (40) ist eine Freundin von Jaana: „Sie ist so ein herzensguter Mensch und wollte nur helfen. Und jetzt wird sie so in die finanzielle Krise gestürzt.“ Gau rief auf GoFundMe zum Spenden auf, um ihre Freundin zu unterstützen. Sie versuchte bereits mehrfach mit der Untermieterin zu reden, doch die blockte ab.
Mietnomadin behauptet, sie sei russische Oligarchin
Als BILD an der Wohnungstür in der Ebelingstraße klingelt, öffnet Emilia B. kurz. Sie behauptet, eine russische Oligarchin zu sein. Ihr gehöre die Wohnung sowie das ganze Haus, und Jaana sitze ihres Wissens im Gefängnis.
Im Hausflur türmen sich Kisten und Kartons mit den persönlichen Sachen von Stuhlmüller. Die Wohnungsbesetzerin hat sie einfach hinausgestellt.
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Die feindliche Übernahme der Wohnung wird wohl nicht so schnell beendet sein. Jaanas Anwältin Jana Kölling zu BILD: „Der ganze Prozess dauert bestimmt sechs bis zwölf Monate. Das braucht so lange, weil Räumungsverfahren vor dem Gericht vollzogen werden müssen, und dieses Klageverfahren nutzen Mietnomaden aus.“
Die Juristin weiter: „Ich bin zuversichtlich, dass sie am Ende ihre Wohnung wiederbekommt.“