Rory Townsend (30) raste durchs Ziel auf der Hamburger Mönckebergstraße und griff sich fassungslos an den Helm. Der irische Meister konnte es selbst kaum glauben!

Aber es stimmte: Der Radprofi vom zweitklassigen Team Q36.5 aus der Schweiz sicherte sich nach 207,4 Kilometern sensationell den Sieg bei den härtesten „ADAC Cyclassics“ aller Zeiten.

Knapp 20 Kilometer nach dem Start in Buxtehude hatte sich Townsend mit einer vierköpfigen Gruppe aus dem Feld der 160 Profis aus 23 Teams abgesetzt. Zwischenzeitlich hatten die Ausreißer bis zu 5:30 Minuten Vorsprung. Doch auf der letzten Runde durch die Hansestadt raste das Feld erbarmungslos von hinten heran. Fünf Meter mehr – und Townsend wäre ebenfalls gefressen worden …

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Doch er rettete seinen ersten Sieg bei einem WorldTour-Rennen mit weit aufgerissenem Mund im Sprint vor dem Belgier Arnaud De Lie (23/Lotto) und dem Franzosen Paul Magnier (21/Soudial Quick-Step) ins Ziel! Prämie für die Tortur: 16.000 Euro.

Rad-Sensation: Ausreißer Rory Townsend gewinnt härteste Cyclassics aller Zeiten

„Das war ein ziemlich einzigartiges Finish“, freute sich Townsend nach dem größten Erfolg seiner Karriere. „Ich fühlte mich selbstbewusst und hatte meinem sportlichen Leiter über Funk gesagt, dass ich auf jeden Fall mitsprinten will, auch wenn wir als Gruppe eingefangen werden sollten. Als ich die Linie überquert habe, war ich ein bisschen geschockt.“

Höhepunkt: Die ADAC Cyclassics führten zum ersten Mal auch wieder über Köhlbrandbrücke

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Foto: WITTERS

Das Rennen wurde zum zweiten Mal vom Tour-de-France-Veranstalter A.S.O. organisiert. Um die Strecke anspruchsvoller zu machen, führte die Runde bei der 28. Auflage zum ersten Mal sogar fünfmal über den berüchtigten Waseberg. Die 700 Meter lange „Wand im Wald“ malträtiert die müden Beine mit bis zu 16 Prozent Steigung!

Renndirektor Fabian Wegmann: „Wir können mit dem Finale wirklich super zufrieden sein. Das ist ja eigentlich das, was wir uns gewünscht haben.“

Von den 11.000 Hobbyfahrern kamen auf beiden Strecken (60/110 km) rund 9500 ins Ziel. Im Vergleich zum Vorjahr gab es dabei weniger Stürze!

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Quelle: BILD / Reuters15.08.2025

A.S.O.-Deutschland-Chef Matthias Pietsch: „Ich habe ganz viele Teilnehmende gesehen, die hier mit einem Lachen über die Ziellinie gefahren sind. Insgesamt können wir sehr positiv auf alle Änderungen zurückblicken, die wir angegangen sind. Wir haben die beiden Strecken auseinandergezogen, um mehr Teilnehmersicherheit zu gewährleisten. Das hat gut funktioniert. Vor allem konnten wir keine Massenstürze verzeichnen, was mich sehr glücklich macht.“

„Nur“ 21 Mal mussten Verletzte ins Krankenhaus transportiert werden. Im Ort Königreich im Landkreis Stade gab es dabei gleich mehrere Stürze.

Die 29. Auflage steigt am 16. August 2026.