„Wir konnten folgendes Zugeständnis erreichen: dass die Vereinigten Staaten einen Schutz bieten könnten, der dem Nato-Artikel 5 ähnelt – und genau das ist einer der wahren Gründe, warum die Ukraine der Allianz beitreten möchte“, sagte er in einer Sendung des US-Senders CNN. Auch die europäischen Partner sollen demnach in die Sicherheitsgarantien eingebunden werden. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erklärte bei einer Pressekonferenz in Brüssel: „Die ‚Koalition der Willigen‘ – einschließlich der Europäischen Union – ist bereit, ihren Beitrag zu leisten.“
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat vor seinem Treffen mit US-Präsident Donald Trump Sicherheitsgarantien nach dem Vorbild der Nato für eine Beendigung des russischen Angriffskrieges gefordert. Die Garantie müsse funktionieren wie der Artikel 5 der Nato, sagte Selenskyj vor Journalisten in Brüssel bei einem Treffen mit EU-Kommissionspräsident Ursula von der Leyen. Gemeint ist die militärische Beistandsklausel, wonach andere Staaten für ein angegriffenes Land eintreten. Auch eine EU-Mitgliedschaft der Ukraine sei eine Garantie für die Sicherheit des Landes, sagte Selenskyj.
Selenskyj will sich am Montag in Washington über Trumps Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin in Alaska informieren lassen und über eine Beendigung des Krieges sprechen. „Putin hat viele Forderungen, aber wir kennen nicht alle davon, und wenn es wirklich so viele sind, wie wir gehört haben, dann wird es Zeit brauchen, sie alle durchzugehen“, sage Selenskyj. „Unter dem Druck von Waffen ist das unmöglich, daher ist es notwendig, einen Waffenstillstand zu erklären und schnell an einer endgültigen Einigung zu arbeiten.“
Später erklärte Selenskyj, dass er von der Leyen zustimme, die eine Bezeichnung Waffenstillstand als nicht vordergründig bezeichnet hatte. Wichtig sei, dass der Krieg aufhöre, hatte von der Leyen gesagt.
Die Verhandlungen über einen Frieden müssten ausgehend von der Frontlinie beginnen, sagte Selenskyj. Zugleich wies er darauf hin, dass es Putin in dem Krieg bisher nicht gelungen sei, den Donbass komplett einzunehmen. Mit Blick auf den von Russland geforderten Verzicht auf Gebiete sagte er, dass die ukrainische Verfassung das nicht vorsehe – auch keinen Tausch von Land.
Zugleich forderte er Verhandlungen bei einem Dreiergipfel mit Putin und Trump – und verlangte Sanktionen für den Fall, sollte der Kremlchef ein solches Treffen ablehnen. „Da die Territorialfrage so wichtig ist, sollte sie nur von den Staatenführern der Ukraine und Russlands sowie im Rahmen der trilateralen Gespräche zwischen der Ukraine, den Vereinigten Staaten und Russland erörtert werden“, sagte Selenskyj.