Im „Auge“ ist der Name Programm: „Eine schlafende Knospe an der Weinrebe, die nur in stressigen Zeiten erblüht“ – das ist die Metapher, die Malte Wienbreyer, der Kopf hinter dem Kult-Restaurant Eigelstein im Medienhafen, für seine neue Bar gewählt hat. Die Botschaft ist klar: „Wer hier reinkommt, geht entspannter wieder nach Hause“, so der leidenschaftliche Gastronom. Und wer braucht nicht ab und zu eine Auszeit vom Stress des Alltags?

Vom Leerstand zur gemütlichen Weinbar

Die Geschichte hinter dem „Schlafenden Auge“ ist fast so spannend wie der Name selbst. Dort, wo jetzt edle Tropfen fließen, befand sich früher ein leerstehender Raum des digitalen Supermarktes „Typi“. Doch Wienbreyer, der sein Eigelstein seit 20 Jahren hier am Erftplatz führt, hatte eine Vision. Als bekennender Weinliebhaber war ihm schnell klar, was er aus den 70 Quadratmetern machen wollte: Eine gemütliche Weinbar, die ihre Gäste mit auf eine Weinreise nimmt. Eine Investition von einem knapp sechsstelligen Bereich und einige Umbaumaßnahmen später könnt ihr hier seit Mai rund 100 verschiedene Weinsorten entdecken, 95 Prozent davon aus dem deutschsprachigen Raum – Qualität made in Germany (und Österreich und Schweiz)! Darunter findet ihr viele kleine Geheimtipp-Winzer und seltene Rebsorten. Dazu gehört beispielsweise der Rote Veltliner, ein weißer Rotwein.

Wie es im „Schlafenden Auge“ aussieht, seht ihr auch in unserem Instagram-Reel. Folgt @duesseldorftonight für weitere Düsseldorf-Tipps!

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Die Weinpositionen sind dabei kein festgewachsenes Konstrukt. „Durch befreundete Winzer habe ich viel über das Thema Wein lernen dürfen. Ich lese mich auch selbst gerne durch die Thematik“, so der Mann, der gerne mit seinem Motorrad neue Weinregionen erkundet. Probieren geht eben über Studieren! „Es kommen immer wieder neue Sorten hinzu, andere dafür raus. Da bewegen wir uns ganz nach dem Geschmack unserer Gäste“, so Wienbreyer.

Urlaubs-Vibes auf der Terrasse am Erftplatz

Jeden zweiten Mittwoch im Monat gibt es Live-Musik, im Sommer auf der gemütlichen Außenterrasse, die echtes Urlaubsfeeling aufkommen lässt, und im Winter im stilvollen Innenbereich. Bei unserem Besuch an einem heißen Mittwochabend trafen wir auf der prallgefüllten Terrasse sogar auf eine echte Düsseldorfer Ikone: Bert Wollersheim! Sein 23-jähriger Sohn hatte ihm vom Eigelstein vorgeschwärmt, und so kam es, dass sich die Prominenz kurzerhand selbst ein Bild machte.

Aus gutem Grund keine Weinkarte zu finden

Das Besondere: Es gibt keine Weinkarten – und das ist Absicht. Malte Wienbreyer möchte seine Gäste dazu ermutigen, Neues zu probieren. „Ein kurzer Plausch an der Theke, und schon bekommst du eine Empfehlung, die perfekt zu dir passt. Schluss mit dem ewigen Grübeln über bekannte Sorten – hier lässt du dich einfach überraschen und entdeckst so vielleicht deinen neuen Lieblingswein.“ Ein Glas (0,15L) gibt’s schon ab 6,50 Euro, offene Flaschen starten bei 30 Euro – nach oben hin offen.

Wer aber auf eine Weinkarte besteht, bekommt diese natürlich gereicht.

Wienbreyers persönlicher Lieblingswein ist aktuell ein weißer Rotwein, der nach Sommer, ja fast schon weich und cremig schmeckt.

Food Unpairing: Austern und Bratwurst? Ja, bitte!

Hunger bekommen? „Das Schlafende Auge“ teilt sich die Speisekarte mit dem Eigelstein, aber mit einem ganz besonderen Twist: Irische Austern treffen hier auf niederrheinische Bratwurst. Für rund 19 Euro bekommt ihr dieses ungewöhnliche Duo, verfeinert mit Balsamico-Vinaigrette und Trüffelöl, serviert in Pipetten. „Food Unpairing“ ist das Stichwort – und dafür ist das Eigelstein bekannt und beliebt. Schließlich wurde hier vor 20 Jahren das erste Kölsch in Düsseldorf serviert. Eine mutige Kombination, die einfach Spaß macht und eure Geschmacksknospen auf eine Achterbahnfahrt schickt.

Das „Schlafende Auge“ findet ihr direkt neben dem Eigelstein im Medienhafen an der Hammer Straße 17. Geöffnet ist täglich ab 17 Uhr (bis 1 Uhr), montags geschlossen.