Stand: 17.08.2025 14:53 Uhr

Kurz nach dem Start auf Korfu beobachteten Fluggäste Flammen am Triebwerk der Condor-Maschine. Die Boeing wurde umgeleitet und musste in Brindisi in Italien notlanden.

Auf dem Handyvideo, aufgenommen in der Kabine des Ferienfliegers ist zu sehen, wie plötzlich Flammen aus dem rechten Triebwerk der Boeing 757 schlagen. Da befindet sich die Maschine gerade in 11.000 Metern Höhe. Ein riesiger Schreck für die Passagiere, auf ihrem Flug von Korfu nach Düsseldorf – am Samstagabend.

Augenzeugin: Lautes Geknatter gehört

Saß in der Maschine: Leah Steininger

Das Flugzeug war gerade einmal 40 Minuten in der Luft, da merkten die Passagiere, dass etwas nicht stimmt. „Wir waren schon in der Luft und dann ging es eben los, dass man ein ganz lautes Geknatter gehört hat,“ erzählt Leah Steininger, die in dem Flugzeug saß. „Dann kam nach circa 20 Minuten die Info, dass das Getriebe jetzt komplett aus ist und wir mit einem weiterfliegen.“

Auch Niklas Gelbhaar, der ebenfalls in der Maschine saß, erzählt von Knallgeräuschen. „Aber die Passagiere sind ruhig geblieben. Der Pilot hat uns die ganze Zeit auf dem Laufenden gehalten.“

Notlandung in Italien

Niklas Gelbhaar war Augenzeuge auf dem Flug

Eigentlich sollten Leah Steininger und Niklas Gelbhaar am Abend mit den anderen 271 Fluggästen und acht Besatzungsmitgliedern in Düsseldorf landen. Doch daraus wurde nichts. Der Flieger musste sicherheitshalber schon im süditalienischen Brindisi landen. Alle kamen mit dem Schrecken davon, verletzt wurde niemand.

„Chemische Reaktion im Triebwerk“

Screenshot von flightradar.24

Laut Fluggesellschaft bestand zu keiner Zeit Lebensgefahr. Eine Condor-Sprecherin sagte dem WDR am Sonntagmorgen, dass es zu einem Verbrennungsprozess außerhalb des Triebwerks gekommen war, der sich in Form von Stichflammen zeigte. Es sei nicht zu einem Brand des Triebwerks gekommen. „Es handelte sich hier um eine chemische Reaktion am Triebwerk, die normalerweise in der Brennkammer des Triebwerks stattfindet, durch den gestörten Luftstrom allerdings in diesem Fall außerhalb wahrnehmbar war.“

Grund für die Notlandung war nach Angaben der Condor-Sprecherin im Cockpit „eine Parameteranzeige außerhalb des Normbereichs“. Daraufhin sei entschieden worden, das Flugzeug nach Brindisi umzuleiten.

Die Ursache werde derzeit untersucht und das Flugzeug vor Ort technisch überprüft.

Übernachtung am Flughafen

Weil vor Ort nicht genügend freie Hotelbetten zur Verfügung standen, mussten einige Passagiere laut Condor die Nacht am Flughafen verbringen. Nach einer kurzen Nacht ging es für die Passagiere mit einem Ersatzflugzeug am Sonntag Richtung Düsseldorf.

Auch wenn der Flug für alle Passagiere am Ende gut ausging: Fliegen wolle er in der nächsten Zeit nicht mehr, sagt Niklas Gelbhaar nach der Landung dem WDR.

Unsere Quellen:

  • Condor-Sprecherin gegenüber dem WDR
  • WDR-Interview mit Passagieren
  • flightradar24

Westdeutscher Rundfunk