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Amazon beginnt im August mit einem konsequenten Abbau. Drei etablierte digitale Angebote werden zeitgleich beendet. Was Nutzer jetzt beachten sollten.
Kassel – Amazon vollzieht einen radikalen Schnitt in seinem digitalen Ökosystem. Mit einem Schlag verschwinden gleich mehrere etablierte Dienste vom Markt – ein Schritt, der Millionen von Nutzern weltweit betrifft. Der 20. August 2025 markiert das Ende einer Ära für den Amazon Appstore, Amazon Coins und Freevee.
Das Ende des kostenlosen Streamingdienstes Amazon Freevee
Amazon Freevee, die werbefinanzierte Streaming-Plattform des Konzerns, stellt ihren eigenständigen Betrieb im August 2025 ein. Der Dienst, der ursprünglich als IMDb TV startete und später in Freevee umbenannt wurde, bot kostenlosen Zugang zu Filmen, Serien und Live-Channels – finanziert durch Werbeeinblendungen.
Amazon will digitale Dienste komprimieren. © Christoph Hardt/IMAGO
Mit Emmy-nominierten Eigenproduktionen wie „Jury Duty“, dem Krimi-Spin-off „Bosch: Legacy“ und der australischen Kult-Seifenoper „Neighbours“ habe sich der Dienst eine treue Fanbase aufgebaut, so onlinemarktplatz.de. Die Plattform habe als Sprungbrett für Amazon gedient, um auch Nutzer ohne Prime-Abonnement an das eigene Streaming-Ökosystem zu binden.
Der Grund für die Einstellung liege laut techbook.de in Amazons Strategie zur Vereinfachung des Streaming-Angebots. Statt zwei getrennte Plattformen zu betreiben, integrierte Amazon alle Freevee-Inhalte direkt in Prime Video. Dort seien sie weiterhin mit Werbeunterbrechungen und ohne Prime-Abonnement verfügbar.
Amazon Appstore ist gescheitert
Parallel zur Freevee-Einstellung zieht Amazon auch den Stecker beim eigenen Appstore für Android-Geräte. Gründe nennt der Konzern nicht. Spekulationen von nerdsheaven.de zufolge habe sich der Store trotz erheblicher Investitionen jedoch nie als Alternative zum Google Play Store etablieren können.
Viele populäre Apps seien gar nicht oder nur verspätet verfügbar gewesen. Zudem sei die Installation des Stores auf Android-Geräten umständlich, da er nicht vorinstalliert gewesen sei und die Aktivierung unbekannter Quellen erfordert habe.
Amazons Appstore war als Alternative zum Google Play Store geplant. © Mojahid Mottakin/IMAGO
Ab dem 20. August 2025 könnten laut amazon.com keine neuen Apps mehr heruntergeladen oder Updates installiert werden. Bereits installierte Apps funktionierten zwar weiterhin, erhielten aber keine Updates mehr. Der Appstore bleibe jedoch auf Fire Tablets und Fire TV-Geräten erhalten.
Künftig keine Bezahlung mit Amazon Coins mehr möglich
Zusammen mit dem Appstore verschwindet auch Amazons digitales Währungssystem Amazon Coins. Die virtuellen Münzen, die 2013 eingeführt wurden, dienten als Zahlungsmittel für App-Käufe und In-App-Transaktionen im Amazon Appstore. Nutzer konnten die Coins mit einem Rabatt erwerben und damit Apps oder In-App-Inhalte kaufen.
Bereits seit dem 20. Februar 2025 könnten amazon.com zufolge keine neuen Coins mehr erworben werden. Nutzer hätten noch bis zum 20. August 2025 Zeit, ihr vorhandenes Guthaben zu verwenden. Alle nach diesem Datum verbleibenden Coins würden automatisch erstattet. (jaka)