Essen. Baustellen-Endspurt auf den Autobahnen im Ruhrgebiet. Auf diesen Strecken wird es jetzt noch einmal richtig eng.
Pendler, Urlauber und der Lkw-Güterverkehr müssen sich in dieser Woche auf gravierende Einschränkungen im Ruhrgebiet einstellen. Vor allem, weil die A40 in Fahrtrichtung Duisburg voll gesperrt wird. Für viele Autofahrer dürfte es damit wieder zu einem Geduldsspiel werden, quer durchs Revier zu fahren, denn auch auf parallelen Routen sind Staus nicht ausgeschlossen.
Was genau passiert denn auf der A 40?
Von Montag, 18. August, 15 Uhr, bis Dienstag, 26. August, 5 Uhr, ist die A40 im Abschnitt zwischen Bochum-Wattenscheid West und Essen-Zentrum voll gesperrt. Betroffen ist die Fahrtrichtung Duisburg. Grund für die Sperrung: Die Autobahn GmbH erneuert auf diesem Teilstück fünf Zentimeter der Deckschicht. Dafür wird der alte Asphalt abgefräst. Anschließend wird eine neue lärmmindernde Fahrbahndecke aufgebracht. „Grundsätzlich kein großes Problem“, heißt es bei der zuständigen Autobahn GmbH. Aber die Strecke sei schon recht lang, sagt Autobahn-GmbH-Sprecher Tobias Zoporowski. Zwischen den beiden Auffahrten liegen rund zehn Kilometer.
Warum wird die Baumaßnahme ausgerechnet in den Ferien gemacht?
„Weil da deutlich weniger los ist, als in normalen Zeiten“, antworten Experten auf diese Frage immer. „Das stimmt auch“, stellt Zoporowski klar. Aber muss es denn ausgerechnet die letzte Woche der Sommerferien sein, in der besonders viele Menschen aus dem Urlaub zurückreisen? „Das ging leider nicht anders“, sagt der Sprecher und erinnert an die beiden Großbaustellen auf der A52 und der A59 der vergangenen Wochen. „Da konnten wir nicht auch noch eine große Maßnahme auf der A40 starten.“
Ist es für eine Erneuerung der Asphaltschicht derzeit nicht zu heiß?
„Nein“, sagt Zoporowski. „Wenn die Temperaturen so bleiben, wie sie in den vergangenen Tagen waren, dauert es nur ein wenig länger, bis der Asphalt ausgekühlt ist.“ Normaler Regen ist laut des Sprechers auch kein Problem. „Es dürfen nur keine Sturzfluten vom Himmel kommen.“
Asphaltdecken werden erneuert: Walzen auf der Baustelle auf der Autobahn
© FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht
Gibt es Umleitungen?
Natürlich. Während der Sperrung werden weiträumige Umleitungen eingerichtet, vor allem über die A45, A2 und A3. Fahrzeuge, die die ausgeschilderten Umleitungen nicht beachten, werden spätestens an der Anschlussstelle Bochum-Wattenscheid West abgeleitet. In Fahrtrichtung Duisburg ist eine Auffahrt erst wieder an der Anschlussstelle Essen-Zentrum möglich – kurz vor dem Ruhrschnellwegtunnel. Da es sich um die letzte Ferienwoche in Nordrhein-Westfalen handelt und mit erhöhtem Rückreiseverkehr zu rechnen ist, warnen Verkehrsexperten vor langen Wartezeiten.
Ist die A40 die einzige Problemstelle in der letzten Sommerferienwoche?
Leider nicht. Schon seit dem 12. August ist in Duisburg die A59 in Fahrtrichtung Dinslaken zwischen den Kreuzen Duisburg-Nord und Duisburg voll gesperrt. Grund dafür ist eine Sanierung der Berliner Brücke. Die Sperrung dauert noch bis zum 26. August um 5 Uhr. Der Verkehr wird über die A3 und A57 umgeleitet, was auch dort zu zäh fließendem Verkehr führt.
Essen-Newsletter: Jetzt kostenlos anmelden!
Nachrichten, Service, Reportagen: Jeden Tag wissen, was in unserer Stadt los ist.
Mit meiner Anmeldung zum Newsletter stimme ich der
Werbevereinbarung
zu.
Und schon an diesem Wochenende müssen Autofahrer auf der A42 zusätzlich Zeit mitbringen. Zwischen Herne-Crange und Herne-Baukau wird die Autobahn von Freitagabend (21 Uhr) bis Montagmorgen (5 Uhr) in beiden Fahrtrichtungen voll gesperrt. Hier werden Vorbereitungen für den künftigen Tunnel Baukau getroffen und die Verkehrsführung umgebaut.
Längst sind Umleitungsschilder zu einem alltäglichen Anblick im Ruhrgebiet geworden
© FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski
Gibt es in letzter Zeit mehr Baustellen als früher?
Kurzzeitig ja. Hintergrund für die Häufung der Sperrungen ist die sogenannte „Baustellenoffensive“ der Autobahn GmbH, mit der marode Streckenabschnitte, Tunnel und Brücken zügig erneuert werden sollen. Verkehrsplaner raten, Fahrten in den jeweils betroffenen Zeiträumen nach Möglichkeit zu verschieben oder auf alternative Verkehrsmittel umzusteigen. Wer dennoch mit dem Auto fahren muss, sollte mehr Fahrzeit einplanen, die aktuelle Verkehrslage über Navigations- und Verkehrs-Apps verfolgen und bereit sein, flexibel zu reagieren.