Wirtschaftsreferent Wolfgang Hübschle (CSU) kündigt für den Herbst die Entwicklung einer langfristigen Strategie für die Augsburger Innenstadt an. Seit der Corona-Pandemie konzentrierten sich Stadt und Marketing-Gesellschaft „Augsburg Marketing“ vor allem um konkrete Maßnahmen wie den Stadtsommer mit Stadtstrand und Liegestühlen, mehr Mülleimer oder die Stadtmarkt-Umgestaltung. Vieles orientiere sich am Kernziel, die Innenstadt zu beleben, man müsse sich darüber hinaus aber Gedanken machen, wie die Innenstadt dauerhaft aussehen soll, so Hübschle.

„Die Frage ist: Was sind die langen Linien“, so Hübschle. Dafür müsse man etwa auch Stadt- und Landschaftsplaner mit ins Boot holen, weil es auch um grundsätzliche Fragen von Verkehrsachsen und Städtebau gehen werde. Man wolle Ideen entwickeln, wie Augsburger im Zentrum im Jahr 2035 aussehen wird. Gleichzeitig werde man am Maßnahmenpaket weiterarbeiten, das der Innenstadt neue Impulse geben soll.

Hübschle legte zuletzt eine Bilanz des bisher Erreichten vor. Einige Dinge wie der Pilotversuch zur verlängerten Samstags-Öffnung auf dem Stadtmarkt oder die eine neue Stellplatzsatzung mit Erleichterungen für gemischte Gastro-/Ladenkonzepte seien umgesetzt, andere Dinge wie ein Samstags-Einkaufsticket für Bus und Tram, eine Indoor-Spielmöglichkeit oder die Sanierung des Wegs von der Einkaufs-Innenstadt zur City-Galerie durchs Lechviertel sind noch weit weg. Man bemühe sich, die schnell nötigen Maßnahmen auch zügig umzusetzen, gleichzeitig sei die Innenstadt kein Einkaufszentrum und die Stadtverwaltung kein Center-Management.

Mehr verschiedene Funktionen für die Augsburger Innenstadt

Deutschlandweit, so Christian Hörmann vom Beratungsunternehmen Cima, das auch die Stadt Augsburg berät, gehe die Tendenz zu mehr Nutzungsmischung in Innenstädten. Dies sorge für eine gleichmäßigere Belebung über den Tag hinweg als bei einer vollständigen Fokussierung auf den Handel. Die Innenstadt der Zukunft werde neben dem Handel auch Wohnen, Bildung/Forschung, Kultur, Sport, und Gastronomie im Blick haben. Eine Herausforderung werde sein, die Innenstadt für alle Altersgruppen attraktiv zu machen, weil die Bedürfnisse auseinandergehen.

Aktuell ist das Einkaufen nach wie vor der Hauptgrund für den Besuch der Augsburger Innenstadt, wenngleich mit deutlich sinkender Tendenz. 2012 gaben in einer Passantenbefragung noch gut 40 Prozent der Besucher das Einkaufen als Hauptbesuchsgrund an, 2024 waren es nur noch 24 Prozent. Gewinner sind der Besuch von Gastronomie, von Kultur-/Freizeiteinrichtungen und das Treffen von Freunden.

  • Stefan Krog

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  • Wolfgang Hübschle

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  • Augsburg

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