Hintergrund des Streits: Die „Pechpfoten“ wollen auf dem Gelände der Bergischen Diakonie in Aprath ein Tierschutzzentrum eröffnen und haben dazu einen Kooperationsvertrag mit der Einrichtung geschlossen.
Nachdem der Verein bereits einen schechstelligen Betrag in den Umbau der dafür in Erbpacht übernommenen und heute fertig sanierten Immobilie gesteckt hatte, kündigte die Diakonie im Juni 2024 überraschend diesen Vertrag, ohne den das Zentrum nicht in Betrieb gehen kann.
Als Begründung nannte der damals neue Vorstandsvorsitzende Björn Neßler, dass sich die Interessen eines Tierschutzvereins und einer Diakonie nicht vereinbaren ließen. Die „Pechpfoten“ legten Widerspruch gegen die Kündigung ein und zogen mit einer Zivilklage vor Gericht, die jetzt verhandelt wurde.
Richterin Ute Laukamp erklärte dabei, dass die Diakonie den Vertrag nicht mehr kündigen konnte, da der Zeitpunkt zu spät gewesen und die Begründung nicht nachvollziehbar sei. Sie sei juristisch gesehen unwirksam. Doch sie appelliere an beide Parteien, außergerichtlich einen Kompromiss zu finden. Allerdings scheiterte dies bereits bei einem Versuch im Juli.
Deshalb ließen die Anwälte beider Seiten verlauten, binnen zwei Wochen zu entscheiden, ob sie das Angebot mit einem Güterichter erneut einen Kompromiss zu suchen, annehmen wollen oder nicht. Ein Streitpunkt ist etwa, wie viele Klienten der Diakonie tatsächlich bei der Arbeit mit den Tieren und im geplanten Tierschutzcafé mithelfen können. Unter anderem das war Teil des Kooperationsvertrags. Kommt keine Mediationsverhandlung zustande, will sich das Gericht am 2. Oktober zu Gunsten des geplanten Tierheims entscheiden.
Der im Saal anwesende SPD-Bundestagsabgeordnete Helge Lindh mahnt, den drohenden Klagemarathon durch eine Einigung zu vermeiden. Anke Süper, Vereinschefin der Pechpfoten, bleibt zwar skeptisch, ob eine Mediation am Ende wirklich trägt, macht aber zugleich deutlich: Das Tierheim werde kommen, als inklusives Zentrum, mit Parkanlage statt Käfigreihen und einem Naturteich. Das sei einmalig in Deutschland. Es würde außerdem die Lücke schließen, die seit Jahren im Hinblick auf die Unterbringung von Fundtieren in Wuppertal klafft.