Homburg. Die Erleichterung stand den Profis von Holstein Kiel am Sonntagabend ins Gesicht geschrieben. Nach zwei Niederlagen in der Liga zum Auftakt gegen Paderborn (1:2) und Bielefeld (0:2) gelang den Störchen mit dem 2:0 über den Südwest-Regionalligisten FC 08 Homburg der erste Sieg der noch jungen Saison. Gleichzeitig durften die Kieler das Weiterkommen im DFB-Pokal bejubeln.
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Skrzybski ärgert sich über Auftritt in Halbzeit zwei
Doch in die neu gewonnene Glückseligkeit über den Pokal-Erfolg mischte sich auch eine gewisse Portion Ärger. Ärger über die Leistung in der zweiten Halbzeit und darüber, dass die Störche trotz guter erster Hälfte nicht früher den Deckel auf das Spiel drauf machten.
Hatte die Mannschaft von Trainer Marcel Rapp vor der Pause noch einen agilen, spielbestimmenden und souveränen Auftritt hingelegt, verfielen die Störche in Abschnitt zwei in ähnliche Spielmuster wie bei den „Problemauftritten” gegen Paderborn und Bielefeld.
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Das wurmte nach Abpfiff besonders Kapitän Steven Skrzybski. „Warum die zweite Halbzeit so aussah, das müssen wir ganz, ganz schnell analysieren“, brachte der 32-Jährige seinen Unmut zum Ausdruck. „Wir haben im Mittelfeld keine Überzahl mehr gehabt, sind nicht hinter die letzte Linie gekommen und hatten keine Abschlüsse. Das, was wir erste Halbzeit geschafft haben, haben wir zweite Halbzeit nicht mehr geschafft. Wir müssen es hinbekommen, den Fokus über 90 Minuten hochzuhalten“, so Skrzybski.
Johansson wiederholt Kritik – Rapp ordnet Spiel ein
Kritische Töne schlug auch Verteidiger Carl Johansson an, der nach seiner Gelb-Roten Karte im letzten Spiel der vergangenen Saison gegen Borussia Dortmund in den ersten beiden Partien gesperrt gefehlt hatte und in Homburg wieder in die Startelf gerückt war. „Ich bin echt zwiegespalten. Ich freue mich über das Weiterkommen und bin zufrieden mit der ersten Halbzeit. Aber in der zweiten Halbzeit waren wir sehr schlecht für den Anspruch, den wir an uns haben“, fand der Schwede klare Worte und fügte an: „Wir müssen nun unsere Schlüsse daraus ziehen und dran arbeiten.“
Dass es zwischen der ersten und zweiten Halbzeit einen Leistungsabfall seiner Mannschaft gab, blieb auch Trainer Marcel Rapp nicht verborgen. Doch der 46-Jährige wollte die Leistung seiner Störche in der zweiten Halbzeit nicht zwangsläufig als negative Anknüpfung an die schlechten Leistungen gegen Paderborn und Bielefeld verstanden wissen. „Wir hatten zweite Halbzeit wenig den Ball, weil der viel in der Luft war. Dann war der Ball da, dann war er weg, dann war Foul und dann lag einer am Boden. Trotzdem müssen wir bessere Positionen finden und dominanter auftreten“, sagte der KSV-Coach
Jonas Therkelsen: „Der Sieg ist gut für den Kopf“
Zudem wollte Rapp auch die Bedeutung des Weiterkommens nicht verhehlen, insbesondere mit Blick auf das eigene Wohlbefinden, das nach dem verpatzten Saisonstart zeitweise gelitten hatte. „Alle sagen, dass es eine Pflichtaufgabe war. Aber viele Teams haben sich schwergetan in der ersten Runde“, so Rapp. „Die Jungs sind es sehr gut angegangen. Es ist wichtig, dass wir zu Null gespielt und das Spiel gewonnen haben.“
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1:0-Vorbereiter Jonas Therkelsen, nach der Partie zum „Man of the Match” gekürt, ging sogar noch einen Schritt weiter, sprach von einem wichtigen Brustlöser mit Blick auf die anstehenden Wochen. „Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass das keinen Effekt auf uns hat. Natürlich ist das gut für den Kopf“, machte der Norweger deutlich und fügte an: „Wir müssen das gute Gefühl nun in die neue Woche transportieren. Das wird unsere Aufgabe sein.“ Damit bald auch die ersten Zweitliga-Punkte für die Störche auf der Habenseite sind. Die KSV gastiert am kommenden Sonntag (13.30 Uhr) bei der SpVgg Greuther Fürth. Bis dahin hat das Team aber noch einige Arbeit zu erledigen – bei Video- und Trainingseinheiten.
KN