Berlin/Washington – Ob diese Aussagen so klug waren? Noch vor dem Start des historischen Gipfels heute im Weißen Haus hat Bundesaußenminister Johann Wadephul den Verhandlungsspielraum für Bundeskanzler Friedrich Merz (beide CDU) ohne Not eingeengt.

Konkret geht es um eine Stationierung deutscher Truppen in der Ukraine zur Absicherung eines möglichen Friedens nach einem Ende des russischen Angriffskrieges.

Doch genau das traut Wadephul der Bundeswehr nicht zu! Konkret sagte Wadephul im Podcast „Table.Today“, er lehne deutsche Truppen in der Ukraine ab. Die Bundeswehr habe bereits eine Brigade in Litauen stationiert. Wadephul: „Das tun und zusätzlich noch Truppen in der Ukraine zu stationieren, würde uns voraussichtlich überfordern.“

Zeigen Geschlossenheit: Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) und Kanzler Friedrich Merz (69)

Zeigen Geschlossenheit: Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) und Kanzler Friedrich Merz (69)

Foto: Getty Images

Pikante Aussagen ausgerechnet vor dem Treffen in Washington, bei dem Merz, Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj, Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und weitere europäische Staatschefs mit US-Präsident Donald Trump über die europäische Sicherheitsstruktur und Frieden in der Ukraine verhandeln wollen. Ziel der Europäer: Ein klares Signal der Geschlossenheit an Russland-Despot Wladimir Putin zu senden.

Russland-Präsident Wladimir Putin (72) beim Treffen mit US-Präsident Donald Trump (79) in Alaska

Russland-Präsident Wladimir Putin (72) beim Treffen mit US-Präsident Donald Trump (79) in Alaska

Foto: Kevin Lamarque/REUTERS

Fakt ist: Die Europäer brauchen die USA dringend, um Putin auch auf lange Sicht in Schach zu halten.

Zuletzt soll sich Trump sogar offen für US-Sicherheitsgarantien für die Ukraine gezeigt haben. Das wäre ein Kurswechsel, hatte er hier zuvor stets auf stur gestellt. Grund: Trump will nicht, dass die USA in einen Krieg mit Russland hineingezogen werden.

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Faktisch müssten europäische Staaten, also auch Deutschland, einen möglichen Frieden in der Ukraine aber mit eigenen Soldaten alleine absichern. Diese müssten im Ernstfall, also bei einem erneuten russischen Angriff, vielleicht sogar zu den Waffen greifen.

Geht es nach Wadephul, wird es dazu nicht kommen.