Klartext von Schalke-Trainer Miron Muslic (42) nach dem Rassismus-Skandal im DFB-Pokal um Christopher Antwi-Adjei.
Der Schalke-Profi war in der Partie bei Lok Leipzig vor einem Einwurf rassistisch beleidigt worden, wie Antwi-Adjei nach Abpfiff bestätigte.
Muslic auf der Pressekonferenz: „Was heute passiert ist, hat nirgends was verloren. Das Schlimmste für mich ist dann: Chris wird hier über 120 Minuten vom Publikum ausgepfiffen. Da kotz’ ich mich an!“
Am Sonntagabend reagierte der Klub mit einer Stellungnahme.
Dort heißt es: „Nach Hinweisen von Antwi-Adjei und Kenan Karaman unterbrach das Schiedsrichtergespann die Partie, damit der Heimverein eine Durchsage im Stadion machen konnte. Statt Verständnis zu zeigen, pfiffen Teile des Heimpublikums Antwi-Adjei bei jeder Ballberührung bis zum Abpfiff aus – eine völlig unverständliche und enttäuschende Reaktion.“
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Sportvorstand Frank Baumann erklärte im Namen des gesamten Schalker Vorstandes: „Zuallererst tut es mir für Christopher sehr leid, dass er sich solche Worte anhören muss. Wir verurteilen dieses Verhalten aufs Schärfste und hoffen, dass derjenige ausfindig gemacht wird.“
Antwi-Adjei selbst wurde wie folgt zitiert: „Es ist sehr enttäuschend, so etwas heutzutage noch erleben zu müssen. Das gehört sich nicht. Ich hoffe, dass diese Person noch einmal über ihre Worte nachdenkt.“
Der Schalke-Profi erstattete nach der Partie Anzeige, die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
Antwi-Adjei bei einem Einwurf
Foto: Ralf Ibing /firo Sportphoto
Lok Leipzig selbst erklärte: „Selbstverständlich entschuldigen wir uns im Namen des gesamten 1. FC Lok Leipzig in aller Form bei Christopher Antwi-Adjei und dem FC Schalke 04! Rassismus in jedweder Form hat in keinem Stadion der Welt und überhaupt nirgendwo etwas zu suchen. Rassismus ist keine Meinung, sondern ausgelebte Unmenschlichkeit und mit den Werten des 1. FC Lok nicht vereinbar, denn wir haben ‚keen Bock auf Rassismus!‘“
Auch bei der Pokalpartie zwischen Stahnsdorf und Kaiserslautern hatte es einen rassistischen Vorfall gegeben. Ein Lautern-Spieler wurde beim Aufwärmen beleidigt. Dort konnte der Täter bereits kurz nach Spielende ermittelt werden.