Nach der Demenzdiagnose
Sterberisiko bei Männern deutlich erhöht
18.08.2025 – 12:10 UhrLesedauer: 2 Min.
Demenz (Symbolbild): Alzheimer beginnt mit Vergesslichkeit und mangelndem Antrieb. (Quelle: Dobrila Vignjevic/getty-images-bilder)
Frauen erkranken häufiger an Demenz, doch sie leben nach der Diagnose länger. Zu diesem Ergebnis kommt eine große US-Studie.
Eine US-Analyse von 5,7 Millionen Demenzpatientinnen und -patienten ab 65 Jahren hat gezeigt: Männer haben nach einer Demenzdiagnose ein deutlich höheres Sterberisiko und müssen häufiger ins Krankenhaus eingewiesen werden. Frauen sind jedoch insgesamt häufiger von Demenz betroffen.
Männer haben im Vergleich zu Frauen ein um 24 Prozent höheres Sterberisiko nach der Diagnose – auch dann, wenn Alter, Vorerkrankungen und sozialer Status berücksichtigt wurden. Im ersten Jahr nach der Diagnose starben 27,2 Prozent der Männer, aber nur 21,8 Prozent der Frauen. Das geht aus medizinischen Daten der Jahre 2014 bis 2021 hervor.
Auch bei der Nutzung medizinischer Versorgung zeigten sich klare Unterschiede: Männer wurden häufiger ins Krankenhaus eingewiesen (50,5 Prozent vs. 46,9 Prozent). Besonders deutlich war der Unterschied bei Aufenthalten wegen neurodegenerativer Erkrankungen oder Verhaltensstörungen. Hier lag das Risiko bei Männern um 46 Prozent höher. Außerdem erhielten sie häufiger Hospizpflege, neurologische Bildgebung und spezielle Therapien.
Trotzdem erkranken Frauen häufiger an Demenz. Aufgrund ihrer höheren Lebenserwartung sterben in absoluten Zahlen mehr Frauen an der Erkrankung. Das heißt: Männer haben mit Demenz die schlechtere Prognose, aber in der Bevölkerung trifft die Krankheit mehr Frauen. Die Unterschiede in der Demenzsterblichkeit zwischen Männern und Frauen sind also nicht dadurch bedingt, dass Frauen nach der Diagnose schlechtere Überlebenschancen hätten. Sie entstehen vielmehr dadurch, dass Frauen häufiger überhaupt eine Demenz entwickeln und länger leben.
Die Forscher empfehlen eine Verbesserung der Versorgung von Männern, um die Sterblichkeit und die Zahl der Krankenhausaufenthalte zu senken. Bei Frauen bleibe die Prävention entscheidend, um die hohe Zahl an Neuerkrankungen zu reduzieren.