Nach mehr als 130 Jahren
Traditionsreicher Autozulieferer meldet Insolvenz an
Aktualisiert am 18.08.2025 – 12:27 UhrLesedauer: 2 Min.
Autobau (Symbolbild): Zunehmend sind auch Zulieferer von der anhaltendenen Krise in der Automobilbranche betroffen. (Quelle: Rainer Weisflog/imago-images-bilder)
Werkzeugbau Laichingen, ein traditionsreicher Maschinenbauer, hat Insolvenz angemeldet. Mit der schwächelnden Autobranche kämpfen auch die Zulieferer.
Die Krise der deutschen Automobilindustrie trifft das nächste Unternehmen. Am 15. Juli 2025 hat die Geschäftsführung des Unternehmens Werkzeugbau Laichingen beim Amtsgericht Stuttgart einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Laut dem vorläufigen Insolvenzverwalter Martin Mucha habe sich der rückläufige Auftragseingang in Verbindung mit erschwerten Finanzierungsbedingungen als zu große Belastung erwiesen.
Das Unternehmen mit Sitz in Laichingen, das auf die Fertigung von Werkzeugmaschinen für die Automobilindustrie spezialisiert ist, beschäftigt derzeit rund hundert Mitarbeiter und blickt auf eine rund 130-jährige Unternehmensgeschichte zurück. Der Antrag auf Insolvenz bedeutet nicht zwangsläufig das Aus für den Betrieb: Ziel eines solchen Verfahrens ist es vielmehr, die Zahlungsunfähigkeit strukturiert zu bewältigen und dem Unternehmen eine Zukunftsperspektive zu eröffnen.
Nach Angaben von Mucha, Partner der Kanzlei Grub Brugger in Stuttgart, trifft die anhaltende Schwäche des Fahrzeugsektors auch die vorgelagerten Zuliefer- und Maschinenbaubetriebe. Investitionszurückhaltung bei großen Automobilherstellern habe die Lage zusätzlich verschärft. „Der Auftragseingang war rückläufig. Zudem hat man sich mit notwendigen Finanzierungen schwergetan“, so Mucha.
Derzeit prüft der Insolvenzverwalter, wie eine Fortführung des Betriebs gelingen kann. Dabei laufen Gespräche mit Kunden, Lieferanten und möglichen Investoren. Mucha betont: „Wir stellen gerade die Weichen dafür, dass das Unternehmen fortgeführt werden kann.“ Allerdings sei bereits absehbar, dass externe Geldgeber notwendig seien, „weil das Unternehmen – Stand jetzt – aus eigener Kraft nicht aus der Insolvenz kommen wird“.
Die Löhne und Gehälter der Beschäftigten sind bis einschließlich September 2025 über das Insolvenzgeld abgesichert.